Kölner boykottieren DuMont
Köln. Nachdem DuMont seine hauseigene Druckerei geschlossen hat, boykottieren Kölner Gasthäuser die Zeitungen des Verlags. Erst verkündete das Kölner Brauhaus »Reissdorf am Hahnentor«, die Zeitungen Express und Kölner Stadt-Anzeiger nicht mehr zum Lesen auszulegen. Danach gab das Lokal »Die Oper« in der Kölner Innenstadt bekannt, keine Zeitungen mehr aus dem Verlagshaus auslegen zu wollen, wie T-online am Dienstag berichtete. Auch Hunderte Facebook-Nutzer schlossen sich nach eigenen Angaben dem Boykott an.
Inzwischen macht eine weitere Botschaft die Runde: »Danke, DuMont! Wir haben drei Jahre lang massiv auf Lohnbestandteile verzichtet, und als Dank dafür kündigt ihr uns ohne Vorankündigung und sperrt die Belegschaft sofort aus! Das Wort ›Freistellung‹ soll diese Sauerei doch nur schönreden!« heißt es in einem Facebook-Post, der auch auf eine Kundgebung vor dem Kölner Verlagshaus diesen Donnerstag hinweist. Der Vorstandsvorsitzende sage, man wolle ein digitales Unternehmen. Aber »warum stellt ihr den Druck dann nicht komplett ein, sondern lagert ihn nach Koblenz aus?« heißt es weiter. Die Antwort kennen die Drucker: »Ihr verlagert aus reiner Profitgier den Druck von eurem eigenen tarifgebundenen Druckzentrum in eine tariflose Druckerei«, deren Personal »ausschliesslich von einer Zeitarbeitsfirma gestellt« werde. (jW)
Mehr aus: Betrieb & Gewerkschaft
-
Demo gegen »Antichaotengesetz«
vom 12.10.2023 -
Lohndumping in der Küche
vom 12.10.2023