Blaues Auge
Hochherrschaftlich in vornehmer schwarzer Kleidung mit Hut präsentiert sich Peter Paul Rubens (1577–1640) auf der Kopie eines Selbstporträts. Doch wer die Zeichnung des flämischen Künstlers Paulus Pontius genauer betrachtet, dürfte bemerken, dass Rubens mit einem hellbraunen linken und einem blauen rechten Auge dargestellt ist. Dies geht auf ein künstlerisches Missgeschick zurück, wie Experten des Wallraf-Richartz-Museums in Köln herausgefunden haben: Das rechte Auge sei Pontius wohl zunächst zu dunkel geraten, erläuterte Restaurator Thomas Klinke der dpa in Köln. Um die Stelle aufzuhellen, trug er Weiß auf, doch dadurch wurde das Auge letztlich blau. »Man könnte von einem blauen Auge von Rubens sprechen – was er nie hatte«, sagte Klinke. Forschungsergebnisse wie dieses werden von Freitag (10. November) an bis zum 18. Februar kommenden Jahres in der Ausstellung »Zeichnung im Labor« im Wallraf-Richartz-Museum vorgestellt. Bis zu 500fach vergrößerte Mikroskopaufnahmen machen dabei winzige Details sichtbar. Zu sehen sind unter anderem Werke von Rubens, Rembrandt, Nicolaes Maes und Ferdinand Bol. (dpa/jW)
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