Gegen Rassismus
Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat in Paris zusammen mit ihrer französischen Amtskollegin Rima Abdul Malak den deutsch-französischen Franz-Hessel-Literaturpreis vergeben. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung ging an Maryline Desbiolles für »Charbons ardents« (Brennende Kohlen) und Fridolin Schley für »Die Verteidigung«. »Die Verteidigung« des 47jährigen Münchners handelt von dem 1947 begonnenen Nürnberger Prozess gegen den hochrangigen Nazibeamten Ernst von Weizsäcker. Die 67jährige Desbiolles thematisiert den »Marsch für Gleichheit und gegen Rassismus«, der 1983 von Marseille nach Paris führte. Dutzende Frauen und Männer hatten sich dem rund 50 Tage währenden Protestmarsch angeschlossen, um ungestrafte Übergriffe und Morde an Nordafrikanern anzuprangern. Franz Hessel war ein jüdischer Schriftsteller, Journalist und Übersetzer, der kurz vor der Pogromnacht im November 1938 nach Paris floh. Der Preis wird seit 2010 an eine deutsch- und eine französischsprachige Autorin oder einen Autor zur Vertiefung des literarischen Dialogs beider Länder verliehen. (dpa/jW)
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