Solidarisches Prinzip
Es häufen sich weiter die schlechten Meldungen aus der Tageszeitungsbranche: So hat die Zeitungsgruppe Thüringen im Sommer in weiten Teilen ihres Vertriebsgebietes die Frühzustellung eingestellt. Seit Oktober stellt die zum Madsack-Konzern gehörende Märkische Allgemeine (MAZ) die gedruckte Zeitung in der Prignitz (Brandenburg) ein. Zum 1. Dezember wird der Druck der MAZ-Regionalausgaben in Kyritz und Wittstock eingestellt. Die Einstellung weiterer Regionalausgaben dürfte folgen. Das ND überlegt, ab April die Zeitung an einem Wochentag nicht mehr zu drucken. All das hat Folgen für die Zustellung der jungen Welt in den betroffenen Regionen. Auch darüber hinaus steigen die Kosten für Zustellung und Distribution zum Jahreswechsel wieder deutlich. Die Deutsche Post verteuert die Zustellung der jW – trotz Milliardengewinn – um acht Prozent. Der Berliner Zustelldienst fordert eine Erhöhung der ohnehin schon teuren Zustellkosten um über zehn Prozent.
Wir müssen von deutlichen Mehrkosten im Jahr 2024 ausgehen. Zudem stehen in Verlag und Redaktion große Investitionen in die Digitalisierung an. Und angesichts der allgemeinen Preissteigerungen werden wir die bescheidenen Gehälter der Kolleginnen und Kollegen erhöhen müssen. Da sich der Verlag aber vor allem aus dem Verkauf der jungen Welt finanziert, sehen wir uns gezwungen, die Abo- und Kioskpreise zum 1. Dezember vorsichtig zu erhöhen.
Für Print- und Digialtabos steigen die Normalpreise um 1,90 Euro, das Solidaritätsabo um 2,90 Euro und das Sozialabo um 0,90 Euro im Monat. Für das Wochenendabo und das Mittwoch-/Sonnabendabo verlangen wir künftig 0,90 Euro mehr. Wer zum Printabo ein Onlineabo gebucht hat, zahlt für letzteres 0,60 Euro mehr im Monat. Im Pressehandel kostet die junge Welt jeweils 10 Cent mehr, also montags bis freitags 2,10 Euro, am Wochenende 2,60 Euro. Auch nach dieser Preiserhöhung bleiben wir die preiswerteste überregionale Tageszeitung.
Die steigenden Kosten geben wir dabei nur zum Teil weiter, den anderen Teil wollen wir durch das Gewinnen neuer Abonnentinnen und Abonnenten kompensieren. Gleichzeitig möchten wir alle Leserinnen und Leser, die es sich leisten können, bitten zu prüfen, ob sie auf eine höhere Preisklasse wechseln können. Das hilft uns auch dabei, das Sozialabo auch weiterhin besonders günstig und ohne Nachweise anbieten zu können. Dieses solidarische System möchten wir auch künftig aufrecht erhalten können.
Für Fragen steht Ihnen unser Aboservice telefonisch (0 30/53 63 55 80/-81/-82, montags bis donnerstags von 9 bis 18 Uhr, freitags von 9 bis 17 Uhr) oder per E-Mail unter abo@jungewelt.de zur Verfügung.
Bitte helfen Sie uns, die junge Welt bekannter zu machen, neue Leser zu gewinnen und damit Reichweite und Wirkmächtigkeit der jungen Welt zu steigern. Herzlichen Dank für Ihr Verständnis und Ihre Unterstützung!
junge Welt-Aboservice
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!
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vom 11.11.2023