Südkorea: Entschädigung für sexuell Versklavte
Seoul. Ein Gericht in Südkorea hat Japan zur Entschädigung von 16 Frauen wegen Sexsklaverei im Zweiten Weltkrieg verurteilt. Das Hohe Gericht in Seoul ordnete am Donnerstag an, dass Japan jeder der Frauen 200 Millionen Won (rund 140.800 Euro) zahlen müsse. Die Opfer seien »gewaltsam entführt oder in die sexuelle Versklavung gelockt« worden, hieß es in den Gerichtsunterlagen. In der Folge hätten sie »Schäden« erlitten und »kein normales Leben in der Nachkriegszeit« führen können. Das Gericht hob damit ein früheres Urteil von 2021 auf. Damals waren den Frauen Entschädigungszahlungen in Berufung auf die »souveräne Immunität« Tokios abgeschlagen und erklärt worden, eine Anerkennung der Ansprüche der Opfer könne zu einem diplomatischen Zwischenfall führen. Nun urteilten die Richter, dass »es vertretbar sei, zu sagen, dass die souveräne Immunität (…) im Fall von illegalem Verhalten« nicht respektiert werden solle. (AFP/jW)
Mehr aus: Feminismus
-
»Bei Frauen und Kindern wird als erstes gespart«
vom 24.11.2023 -
»Mehr als Aushängeplakate«
vom 24.11.2023 -
Kinderheime als Versuchslabore
vom 24.11.2023