Segen light
Die Schwulen und Lesben in der katholischen Kirche in Deutschland haben die überraschend erteilte Erlaubnis des Vatikans zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare begrüßt, zugleich aber die konkrete Ausgestaltung kritisiert. Das »Katholische LSBT+-Komitee« erklärte am Dienstag in Berlin, Papst Franziskus und sein neuer Glaubenspräfekt Kardinal Víctor Fernández hätten »einen mutigen Schritt gemacht«. Allerdings sei bedauerlich, dass die vatikanische Erklärung an der bisherigen Lehre über die Ehe klebe. »Liebevolle Beziehungen außerhalb der lebenslangen Ehe zwischen Mann und Frau sind ihr fremd.« Der nun ermöglichte Segen sei außerdem ein »Segen light«, der eher im allgemeinen zugesprochen werden könne, ähnlich einem Wallfahrts- oder Krankensegen. Die Interessenvertretung warf dem Vatikan außerdem Ängstlichkeit vor, weil die Erklärung alles unternehme, um zu verhindern, dass es eine Verwechslung mit dem Ehesakrament gebe. Sogar die Kleidung, welche die Paare tragen, dürfe nicht eheähnlich sein. (dpa/jW)
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