Im Regal
In deutschen Museen und Universitäten lagern etwa 17.000 menschliche Überreste aus kolonialen Zusammenhängen. Diese Zahl ermittelte die Kontaktstelle für Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in Deutschland. Die genaue Anzahl könne auch noch höher liegen, hieß es dazu am Freitag. Rund 38 Prozent der übermittelten Zahlen seien summarische Angaben. Basis war die Befragung von 33 Einrichtungen mit relevanten Beständen menschlicher Überreste in anthropologischen, anatomischen, medizinhistorischen, ethnologischen oder paläontologischen Sammlungen, die meist etwa ab 1750 angelegt wurden. 46 Prozent – etwa die Hälfte der Überreste – lässt sich bisher nicht geographisch zuordnen. Die Mehrheit der zuzuordnenden menschlichen Überreste (71 Prozent) stammt aus Regionen Afrikas und Ozeaniens. Ergebnisse und Folgerungen sollen laut Mitteilung mit Experten insbesondere aus den Herkunftsländern beraten werden. Die von Bund, Ländern und Kommunen getragene Kontaktstelle soll ein Konzept für den weiteren Umgang erarbeiten. Darin soll es etwa darum gehen, was in den Sammlungen zur sogenannten Rehumanisierung der menschlichen Überreste unternommen werden muss, »damit ihnen wieder Würde und Respekt zusteht«. (dpa/jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
Nachschlag: Lingua Tertii Imperii
vom 30.12.2023 -
Vorschlag
vom 30.12.2023 -
Veranstaltungen
vom 30.12.2023 -
Wenn das Glück schwindet
vom 30.12.2023 -
Kommt nie aus der Mode: Der Untergang
vom 30.12.2023 -
Wunschgebet 2024
vom 30.12.2023 -
Listen der Vernunft
vom 30.12.2023