Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2024
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Aus: Ausgabe vom 10.01.2024, Seite 11 / Feuilleton
Museumslandschaft

Zwei silberne Leuchter

Am 11. Januar wird in der Münchner Arcostraße 1 ein Erinnerungszeichen für die 1942 ermordete Olga Maier gesetzt. Von ihr erzählt bis zum 17. März die Ausstellung »Tante Olgas Silberleuchter. Eine Münchner Familiengeschichte« im Jüdischen Museum München. Titelgebend sind zwei silberne Kerzenleuchter, von denen sich Olga Maier 1939 trennen musste, als jüdische Menschen gezwungen wurden, Wertsachen abzugeben. Das Bayerische Nationalmuseum erwarb die Kerzenleuchter damals für seine Sammlung. 2022 wurden sie an die Erbengemeinschaft Olga Maiers zurückgegeben, die sie dem Jüdischen Museum schenkte. Olga Maier, geborene Nussbaum, kam am 11. Januar 1876 als Tochter eines Tuchkaufmanns und Schneidermeisters zur Welt. Sie besuchte die Höhere Töchterschule in der Maxvorstadt, das heutige Luisengymnasium. 1896 heiratete sie Moses Moritz Maier, einen Lehrer für jüdische Religion. Die Ehe blieb kinderlos, 1923 starb ihr Ehemann. 1932 zog Olga Maier in die Arcostraße 1. Ihr Bruder emigrierte 1934 mit seiner Familie nach Palästina. 1939 musste sie das Haus verlassen. Die Gestapo zwang sie, im Januar 1942 in die »Judensiedlung Milbertshofen« zu ziehen. Im Juli 1942 wurde sie in das KZ Theresienstadt deportiert und am 19. September in das Vernichtungslager Treblinka, wo die SS sie am 20. oder 21. September 1942 ermordete. Zwei ihrer drei Schwestern wurden ebenfalls ermordet. (jW)

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