Brand in Flüchtlingsunterkunft in Berlin-Tegel
Berlin. Beim Brand in einer Flüchtlingsunterkunft auf dem Gelände des früheren Flughafens Berlin-Tegel ist am Dienstag eine Zelthalle abgebrannt. Mehrere Hundert Menschen konnten rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Verletzt wurde niemand. Dem Betreiber zufolge konnten alle Bewohner, darunter Kinder, die brennende Halle rechtzeitig verlassen. Auch Tiere waren in der Halle.
Zu Beginn des Einsatzes hatte die Berliner Feuerwehr mit vielen Verletzten gerechnet. Tausende Menschen leben in dem Lager in Dutzenden Leichtbauhallen, eine dichte Rauchwolke über dem Gelände im Nordwesten der Hauptstadt war kilometerweit zu sehen.
Das Zelt mit einer Fläche von 1.000 Quadratmetern brannte den Angaben nach vollständig ab. Die Feuerwehr könne ausschließen, dass das Feuer auf weitere Zelte übergreife, sagte ein Sprecher. Er sprach von einer »übersichtlichen Lage«. Am späteren Nachmittag gab es noch Nachlöscharbeiten. Die Ursache für den Brand war zunächst unklar.
Auf dem ehemaligen Flughafengelände befindet sich noch eine Feuerwache. Deswegen seien Einsatzkräfte sehr schnell vor Ort gewesen und hätten ein Übergreifen des Brandes auf eine benachbarte Halle verhindern können, so Per Kleist, Gesamteinsatzleiter der Feuerwehr.
In dem Wohnzelt, das abgebrannt ist, lebten nach Angaben einer Behördensprecherin 301 Menschen aus der Ukraine. Einige Menschen hätten sich vorsorglich medizinisch untersuchen lassen. Weitere vier Hallen im Umfeld des Brandortes seien rechtzeitig evakuiert worden.
Eine alternative Unterbringung der betroffenen Menschen ist nach Angaben der LAF-Sprecherin sichergestellt. Die für bis zu 7.000 Menschen ausgelegte Unterkunft sei aktuell mit etwa 4.500 Menschen belegt, sagte sie. Daher sei für die 301 in Sicherheit gebrachten Geflüchteten aus dem fraglichen Zelt in anderen Hallen vor Ort ausreichend Platz. Insgesamt 40 Leichtbauhallen stehen nach den Angaben auf dem Gelände.
Das Ankunftszentrum für Migrantinnen und Migranten gehört bundesweit wohl zu den größten. In den Massenunterkünften sollen die Schutzsuchenden nur vorübergehend bleiben, manche von ihnen hängen dort aber über Monate fest. Ursprünglich war die Einrichtung ausschließlich als Ankunftszentrum für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine gedacht.
Die Organisation Pro Asyl und der Flüchtlingsrat Berlin forderten, die Massenunterkunft in Berlin-Tegel zu schließen. »Immer wieder haben wir in der Vergangenheit gewarnt, dass das Zusammenpferchen so vieler Menschen in prekären Unterkünften höchst gefährlich ist«, sagte Tareq Alaows von Pro Asyl in einer Mitteilung. (dpa/jW)
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