Stefan Jerzy Zweig ist tot
Der KZ-Überlebende Stefan Jerzy Zweig ist tot. Er starb laut dpa bereits am 6. Februar im Alter von 83 Jahren in Wien. Zweig wurde am 28. Januar 1941 in Kraków geboren. Als er drei Jahre alt war, wurde die Familie getrennt. Seine Mutter und Schwester wurden in Auschwitz ermordet, der kleine Junge und sein Vater nach Buchenwald verschleppt. Dort überlebte Zweig unter der Obhut von politischen Gefangenen. Bruno Apitz, selbst ehemaliger Häftling in Buchenwald, setzte dem Jungen und seinen Rettern mit dem Roman »Nackt unter Wölfen« ein literarisches Denkmal. Das 1958 publizierte Buch wurde in der DDR zur Schullektüre und zum Bestseller. Auch die mehrfache Verfilmung des Romans machte Zweig als »Buchenwaldkind« bekannt. Jahrzehnte später führte die Frage, wie Zweig vor einem Kindertransport in das KZ Auschwitz bewahrt wurde, zu Debatten. Er war im letzten Moment von der Transportliste gestrichen und ein Sinto-Junge namens Willy Blum mit der für Zweig vorgesehenen Listennummer in den Tod geschickt worden. Zweig wehrte sich in Prozessen gegen Darstellungen, wonach er sein Leben nur dem Sterben eines anderen verdanke. Historische Forschungen haben mittlerweile ergeben, dass sich Blum kurz vor dem Transport freiwillig gemeldet hatte, um seinen kleinen Bruder nach Auschwitz zu begleiten. (dpa/jW)
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