Auswärtiges Amt: Ecuadors Ex-Vizepräsident Glas hat deutsche Staatsbürgerschaft

Berlin. Die Bundesregierung bemüht sich nach eigenem Bekunden um einen diplomatischen Kontakt zu dem in Ecuador inhaftierten Ex-Vizepräsidenten Jorge Glas. Der 54 Jahre alte Glas besitze auch die deutsche Staatsangehörigkeit, hieß es am Mittwoch aus dem Auswärtigen Amt in Berlin. »Wir verfolgen den Fall von Herrn Glas sehr eng und bemühen uns gegenüber den ecuadorianischen Behörden um einen direkten Kontakt«, wurde auf Anfrage mitgeteilt. Zu den Aufgaben deutscher Auslandsvertretungen weltweit gehört auch die Betreuung von inhaftierten deutschen Staatsangehörigen.
Die Gefängnisverwaltung Ecuadors hatte am Montag mitgeteilt, Glas sei wegen gesundheitlicher Beschwerden in ein Krankenhaus gebracht worden. Zuvor hatte er demnach die Nahrungsaufnahme verweigert. Sein Gesundheitszustand sei stabil. Glas floh im Dezember in die mexikanische Botschaft in Quito und bat dort um Asyl. In der Nacht zum vergangenen Sonnabend drangen ecuadorianische Polizeikräfte in die Botschaft ein und nahmen Glas fest. Mexiko brach daraufhin die diplomatischen Beziehungen zu Ecuador ab.
Das Vorgehen der rechten Regierung in Quito wurde international scharf kritisiert. Nach den Regeln des Völkerrechts haben die Sicherheitsbehörden der Empfängerstaaten in den diplomatischen Vertretungen anderer Länder eigentlich keine Befugnisse. Im Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen heißt es: »Die Räumlichkeiten der Mission sind unverletzlich. Vertreter des Empfangsstaats dürfen sie nur mit Zustimmung des Missionschefs betreten.« (dpa/jW)
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