Vogelgrippeviren im Futter
London. Die jüngst aufgetretenen Fälle von Vogelgrippeausbrüchen (Subtyp H5N1) bei Milchkühen in sechs Bundesstaaten der USA (siehe jW vom 9.4.2024) könnten auf kontaminiertes Tierfutter zurückzuführen sein. Eine solche Übertragungsmöglichkeit diskutieren Wissenschaftler laut einem Bericht der britischen Zeitung The Telegraph. Kühe können, weil sie Wiederkäuer sind, Stoffe verdauen, die andere Säugetiere nicht vertragen. Deshalb wird ihrem Futter häufig eine Mischung aus Fäkalien, Federn und anderen Rückständen aus Geflügelställen beigegeben. Der Virologe Tom Peacock vom Pirbright Institute erklärte, dass nicht ausreichend oder gar nicht behandelter Vogelkot im Futter die Infektion verursacht haben könnte. Das wäre auch eine Erklärung dafür, warum sich so viele Rinder in so kurzer Zeit angesteckt haben. Eine Ausbreitung des Virus von Tier zu Tier sehen die Forscher als eher unwahrscheinlich an, da direkte Übertragungen von H5N1 bei Landsäugetieren äußerst selten seien. Eine weitere These lautet, dass das Virus mittels infektiöser Aerosole, die bei der Reinigung der Anlagen entstehen, übertragen wurde. Das würde auch die Erkrankung eines Arbeiters an H5N1 erklären. Die Vogelgrippe breitet sich seit einiger Zeit weltweit aus. (jW)
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