Polizeiaufmarsch zum 1. Mai: Zentrum von Istanbul wird gesperrt

Istanbul. Die türkischen Behörden sperren das Zentrum der Millionenmetropole Istanbul zum 1. Mai weiträumig ab. Zudem erließen sie ein Demonstrationsverbot für den zentralen Taksim-Platz. Wichtige Verbindungsstraßen um das Zentrum herum werden ab dem frühen Mittwoch morgen für den Verkehr gesperrt, wie das Gouverneursamt am Dienstag mitteilte. Zudem werde der U-Bahn-Verkehr rund um den Taksim-Platz eingestellt. Der Fährverkehr durch den Bosporus, der den europäischen und asiatischen Kontinent verbindet, werde stark eingeschränkt. Bereits am Montag hatten die Behörden ein Demonstrationsverbot für den Taksim-Platz erlassen. Stattdessen genehmigten sie Versammlungen nur außerhalb des Stadtzentrums. Innenminister Ali Yerlikaya sagte, der Platz sei für Versammlungen »nicht geeignet«. Er begründete dies unter anderem mit Sicherheitsbedenken. Rund 42.000 Polizisten sollen demnach alleine in Istanbul im Einsatz sein. Gewerkschaften und Opposition fordern dagegen, sich auf dem Taksim-Platz versammeln zu dürfen. Den Gewerkschaftlern wird lediglich erlaubt, einen Kranz niederzulegen. Für Gewerkschaften hat der Platz eine besondere Bedeutung. Am 1. Mai 1977 hatten dort Heckenschützen auf eine Demonstration mit rund 500.000 Teilnehmern geschossen und zahlreiche Menschen getötet. (dpa/jW)
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