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Aus: Ausgabe vom 04.06.2024, Seite 8 / Ansichten

Vox populi des Tages: Markus Krösche

Von Felix Bartels
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Ein Virtuose von Nullsätzen: Eintrachts Sportdirektor

Bleiernen Fußes schleppt die Eintracht sich in die nächste Spielzeit. Alles soll gut werden. Vor einem Jahr noch stand es umgekehrt. Brillanter Trainer und beste Voraussetzungen, federleicht der Adler im Wappen, aber nichts wurde gut. Während der Coach tief versunken in der Theorie des Rasenschachs blieb, brachte das Team nur wenig davon auf den Rasen. Und erklären musste der arme Mann das dann auch noch. Dino Toppmöller versuchte es beharrlich, mit der tiefen Grammatik des Fußballs. Zum Unverständnis aller. War ihm nicht klar, dass man in der Bundesliga besser über Schweiß und Mentalität redet?

Nun sitzt ihm allerdings mit Markus Krösche einer vor der Nase, der sich redlich müht, die Sprache des Volks zu sprechen. Die Nullsätze, die er bei der Pressekonferenz zum Saisonabschluss in die Fußballwelt entließ, gedacht als flammendes Plädoyer für den Dino-Fußball, bezeigen vor allem, dass man nicht elaboriert sprechen muss, um die Hörer ratlos zurückzulassen.

Thema war ein Treffen von Trainer und Vorstand. »Wir haben nie den Anlass gesehen, um Dino in Frage zu stellen«, hauchte Krösche in den Kreis der schreibenden Hörenden. Edle Einfalt, um ein »um« verfehlt. »Wir wollten uns zusammensetzen, was gut oder schlecht war.« Stille Größe, das »um zu klären« wegzulassen? »Man muss ihm auch gewisse Zeit geben.« Der berühmte Unterschied zwischen sicher und gewiss, näheres bei Bismarck. Rückendeckung, gewiss, geht anders. Wie wär’s denn mal mit der Wahrheit: Toppmöller gehört zu den drei besten Fußballfachleuten der Liga. Punkt.

Dafür zeigte Krösche sich zu »1.000 Prozent überzeugt«, und man darf ihm schon dankbar sein, auf das geläufige »Wir stehen hinter dem Trainer« verzichtet zu haben. Er wolle, sagte Udo Lattek einmal, niemanden hinter sich. Man spüre das Messer erst, wenn es zu spät sei.

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