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Aus: Ausgabe vom 05.06.2024, Seite 16 / Sport

Die Hausaufgaben gemacht

Von André Dahlmeyer
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Fußballrealität: Übung macht den Meister, Ordnung ist das halbe Leben

Einen wunderschönen guten Morgen! Der Klub Atlético Peñarol aus Montevideo, Exverein von Diego Forlán, hat unbesiegt das Torneo Apertura, die 121. Meisterschaft Uruguays gewonnen. Für den Carbonero (Köhler), der nach dem Auswärtssieg am Sonntag bei Centro Atlético Fénix (1:0) im Parque Capurro einen Vorsprung von zehn Punkten auf den ewigen Rivalen Nacional Montevideo (ein Match weniger) hatte, ist es der 51. Titel. Die Torjägerkrone sicherte sich am letzten Spieltag noch Octavio Rivero (Defensor Sporting), der beim 3:0 gegen Miramar Misiones (einer von drei privatisierten Klubs der Uru-Liga) mit seinen Treffern neun, zehn und elf einen Dreierpack für die Veilchen schnürte, die gestern nur noch von Boston River vom dritten Platz verdrängt werden konnten. Peñarol und Nacional qualifizierten sich gerade als Gruppenzweite für das Achtelfinale der Copa Libertadores, Uruguays Meister Liverpool Fútbol Club, Spitzname: Wasserscheide, schied als Gruppenletzter aus.

In Paraguay wird das Torneo Apertura, die 130. Meisterschaft der Guaraníes, exakt an diesem Mittwoch, am 5. Juni, entschieden. Rekordmeister Olimpia hatte sich bereits vor einer Woche mit einer unmotivierten 1:2-Heimschlappe im Stadion »Verteidiger des Chaco« gegen den »Triqui Triqui« von Sportivo Trinidense (Tabellenletzter) auch rechnerisch aus dem Titelrennen verabschiedet. Vor den Sonntagsspielen lag Cerro Porteño mit einem Tor Vorsprung vor Libertad, das vergangene Saison beide Meisterschaften gewonnen hatte, an der Spitze ist es aber besser im direkten Vergleich, der bei Punktgleichheit über den Titel entscheidet. Und was machte der Ciclón? Ging im eigenen Stadion »El Nuevo Gasómetro« sang- und klanglos mit 0:2 gegen die Gelb-Blauen von Sportivo Luqueño unter, einem Team aus dem Conurbano von Asunción, während Libertad sehr wohl seine Hausaufgaben gemacht hatte und ungefährdet mit 2:0 gegen die Roten des Vorletzten General Caballero aus Mallorquín (Alto Paraná) gewann.

Heute abend um 19 Uhr (Ortszeit) muss nun Cerro Porteño auswärts im Arsenio-Erico-Stadion beim Traditionsverein Nacional gewinnen, während Libertad ebenfalls auswärts bei Olimpia verlieren muss. Ein Remis reicht Libertad, dessen Kapitän der 42jährige Exbayer Roque Santa Cruz ist. Einer seiner Sturmpartner ist der 41jährige Óscar »Tacuara« (Bambus) Cardozo, der mit fünf Saisontreffern immerhin halb soviel erzielt hat wie der erfolgreichste Schütze des Campeonats, Cecilio Domínguez von Cerro Porteño. Libertad ist also beinahe schon wieder durch, aber wer Martín Palermo, den argentinischen Trainer des Dekan (Olimpia), kennt, weiß, dass dieser alles daransetzen wird, seine Spieler so zu motivieren, um den »Gumarelos« noch die Suppe zu versalzen. Gumarelos nennen sich die Fans von Libertad. Das Wort ist ein Kungelmungel italienisch-neapolitanischen Ursprungs, dessen Bedeutung nie eindeutig geklärt werden konnte. Wichtig ist wohl nur, dass es sich wichtig anhört.

Cerro Porteño und Libertad konnten sich nicht für das Achtelfinale der Copa Libertadores qualifizieren, dürfen jedoch als Gruppendritte Playoffs gegen einen Gruppenzweiten der Copa Sudamericana bestreiten und im Erfolgsfall am Achtelfinale der kleinen Copa partizipieren. Indes schieden in der Sudamericana Sportivo ­Trinidense, Nacional (sieglos) und Sportivo Luqueño (sieglos) als Gruppenletzte aus, während Sportivo Ameliano am letzten Spieltag die Sensation gelang: Das No-name-Team aus Asunción gewann mit 1:0 beim Furacão (Hurrikan) Atlético Paranaense in Curitiba, zu diesem Zeitpunkt Tabellenführer des Brasileirão, und gewann sogar noch seine Gruppe.

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