Nachschlag: Erkanbald der Große
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Die Klassengesellschaft strukturiert selbstverständlich auch die Friedhöfe. Die Grabstätten irgendwelcher Fabrikanten haben etwa auf Berliner Totenackern vielfach die Zeiten überdauert, die Armengräber aller Preisklassen sind längst verschwunden. Oder besser: Sie werden immer wieder neu belegt. Der königlich-preußische Hoflieferant grüßt den Besucher noch an genau der Stelle, an der er in die Grube gefahren ist. Doch wirkt diese Leistung zwergenhaft gegen das, was die katholische Kirche zu bieten hat: Kleriker, die 1.000 Jahre in Sarkophagen herumliegen, ohne dass irgendwer anklopft. Die DLF-Kirchensendung »Tag für Tag« erinnerte am Mittwoch an die Öffnung des Grabes von Erzbischof Erkanbald, der seit 1021 unter der Johanniskirche zu Mainz ruht. Im Juni 2019 war das; »mucksmäuschenstill« sei es gewesen, raunt ein Archäologe. Die Skelettreste waren die eines über 1,80 Meter großen Mannes – nach den Maßstäben des 11. Jahrhunderts ein Riese. Auch der DLF folgert: Einer »aus der Oberschicht«. Das hält auch im Tode frisch. (np)
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