Allgäuaffen. Neuer Urzeithominide entdeckt
Tübingen. Paläontologen haben im Ostallgäu die Fossilien einer neuen urzeitlichen Menschenaffenart entdeckt. Der Buronius manfredschmidi getaufte Hominide lebte vor knapp zwölf Millionen Jahren, war eher zierlich und könnte sich vorwiegend auf Bäumen aufgehalten haben. 2019 hatte ein Team der Universität Tübingen die 11,6 Millionen Jahre alten Fossilien des Udo genannten Menschenaffen Danuvius guggenmosi entdeckt, der bereits an den aufrechten Gang angepasst war. Fünf Jahre später nun fanden die Forscher an gleicher Stelle zwei fossile Zähne und eine Kniescheibe. Die Fundstücke sind allerdings deutlich kleiner und zeigen auffällige anatomische Unterschiede zu den Danuvius-Fossilien. Eine Vergleichsanalyse ergab: Die drei Fossilien stammen von einer zweiten, zuvor unbekannten Menschenaffenart. Damit lebten etwa zur gleichen Zeit zwei verschiedene Urzeitmenschenaffen in diesem Gebiet – es ist der erste Fund zweier gemeinsam vorkommender Hominidengattungen aus dem europäischen Miozän, so die Paläontologen. (jW)
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