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Aus: Ausgabe vom 17.06.2024, Seite 8 / Abgeschrieben

Pyros und Sprechchöre gegen G7

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Demonstration im italienischen Fasano am Sonnabend

Die Kampagne »Debt for Climate« berichtete am Sonnabend von kraftvollen Protesten gegen den G7-Gipfel in Süditalien:

Mehr als 1.000 Teilnehmer*innen an der Demonstration gegen den G7 in Fasano machen klar: Die G7 sind keine Lösung, sondern das Problem. Gemeinsam mit der Basisgewerkschaft Cobas, palästinasolidarischen Aktivist*innen und vielen weiteren, nehmen die Aktivist*innen von »Debt for Climate« und ihr trojanisches Holzpferd Troj an dem Protest teil. Unter Begleitung von viel Pyrotechnik und Sprechchören wie »Cavallo, cavallo, cavallo« (übersetzt: Pferd, Pferd, Pferd) und »Tout le Monde deteste la g siette« (übersetzt: Die ganze Welt hasst die G7) ziehen sie durch die Straßen und fordern eine bedingungslose Schuldenstreichung für den globalen Süden.

Parallel zum G7-Gipfel fand am Freitag in Mexiko eine Aktion von »Debt for Climate« gegen die G7 an der dortigen Niederlassung der Weltbank statt. Pressesprecher*in Diana Cantarey der Aktion in Mexiko-Stadt dazu: »Die Situation Mexikos ist ein gutes Beispiel für den Finanzkolonialismus, den die G7 und Institutionen wie die Weltbank über die Länder des globalen Südens ausübten. Wir fordern eine bedingungslose Streichung der unrechtmäßigen Schulden und dass die freiwerdenden Mittel für die Bewältigung des Klimanotstands eingesetzt werden.«

Nicholas Omonuk aus Uganda von Fridays for Future MAPA ergänzt, was die G7 für den globalen Süden bedeuten: »Die G7-Staaten stellen sich als ›Helfer*innen des globalen Südens‹ dar. Doch wir können nicht über Klimafinanzierung ohne Schuldenstreichung sprechen. Der Klimawandel zerstört unsere Häuser, unsere Landwirtschaft und zwingt unsere Länder, sich weiter zu verschulden, ohne dass wir ihn verursacht haben. Klimagerechtigkeit und antikoloniale Gerechtigkeit bedeuten, dass unsere Schulden bedingungslos gestrichen werden müssen. Wir können die Klimakrise nicht mehr ignorieren, unsere Politiker*innen lassen uns tagtäglich im Stich. Jede*r muss sich am Kampf gegen den Klimawandel beteiligen.«

Zur Entscheidung der NATO, ihr militärisches Hauptquartier für den Krieg in der Ukraine in Wiesbaden einzurichten, erklärte Jakob Migenda, Landesvorsitzender der hessischen Linken, am Sonnabend:

»Es wäre gut, wenn die NATO mehr Engagement für diplomatische als für militärische Offensiven zeigen würde. Die NATO-Mitglieder sollten gemeinsam mit China Druck für einen Waffenstillstand ausüben, statt weiter Hoffnungen in einen militärischen Sieg zu setzen, während sich die Front seit über einem Jahr kaum bewegt und nur weitere Zehntausende Soldaten verstümmelt, traumatisiert und getötet hat. Diplomatische Offensiven können viele tausend Menschenleben retten.«

Jonathan Schwarz, Vorsitzender der Linken Wiesbaden, ergänzt: »Das ist eine fatale Entscheidung für die Sicherheit in Wiesbaden. Ich habe wenig Lust, aufgrund von Entscheidungen aus Washington zum Hauptziel russischer Atomwaffen zu werden. Dass jetzt die NATO beschließt, für die Koordinierung von Waffenlieferungen und Ausbildungsaktivitäten ein Hauptquartier errichtet, heißt auch: Während der Rest der Welt auf Frieden orientiert, stellt sich die NATO damit auf einen längeren Krieg ein.«

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