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Aus: Ausgabe vom 22.06.2024, Seite 8 / Ansichten

Düsentrieb des Tages: Friedrich Merz

Von Arnold Schölzel
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»Schallmauer durchbrochen«: Friedrich Merz im Cockpit

Im aktuellen Spiegel-Heft kommt Friedrich Merz nur einmal vor: Das Magazin gibt eine Forsa-Umfrage von Anfang Juni wieder. Gefragt worden war: »Bei wem sehen Sie das Land in guten Händen?« Boris Pistorius (57 Prozent) liegt weit vor Markus Söder (41 Prozent) sowie Robert Habeck und Lars Klingbeil (beide 37 Prozent). Nach Annalena Baerbock und Olaf Scholz (beide 35 Prozent) folgt der CDU-Partei- und Fraktionsvorsitzende (34 Prozent) vor Christian Lindner (31 Prozent) und Alice Weidel (13 Prozent). In solcher Mittelfeldlage sagt die PR-Abteilung: Das ist nach fast drei Jahren Oppositionsführerschaft im Bundestag nichts. Und sorgt für Kriegstüchtigkeitsbildchen.

Die erhielt sie am Donnerstag auf dem Luftwaffenstützpunkt Laage bei Rostock. Merz kletterte dort ins Cockpit eines »Eurofighters« (27-Millimeter-Kanone, Infrarotkurzstreckenraketen, radargesteuerte Mittelstreckenraketen, Reichweite 1.389 Kilometer) und »flog sogar streckenweise selbst« (Bild), Dauer rund eine Stunde. ­Pilot Oberstleutnant Dirk Pingel kam in die Hofberichterstattung mit: »Der hat die ganze Zeit Gas gegeben.« – »Wir haben die Schallmauer durchbrochen.« – »Wir haben es bis auf 1,3 Mach geschafft.« Merz war ergriffen: »Das ist schon eine ganz andere Dimension der Fortbewegung.« Der Blackrock-Statthalter, laut Eigenbezeichnung »mittelständisch«, nutzt privat nämlich eine Art Flugpappe vom Typ Diamond DA62, mit der er zum Beispiel vor zwei Jahren zur Lindner-Hochzeit auf Sylt einschwebte. Mit dem Gerät sei er nicht klimaschädlicher unterwegs als andere, teilte er damals mit. Das ist nun kompensiert: Laut Bundesregierung verbraucht ein »Eurofighter« »3.500 Kilogramm Treibstoff pro Flugstunde, entsprechend elf Tonnen CO2-Äquivalente«. Eine Flugstunde kostet irgendwas über 70.000 Euro. Bild: »Ein Flug für Genießer.«

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  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Andreas E. aus Schönefeld (22. Juni 2024 um 23:19 Uhr)
    Übrigens flog Herr Merz lt. Flightradar24.com mit dem Rufzeichen »Rambo1«, die zwei ihn begleitenden »Eurofighter« (bitte bei der Abrechnung gegenüber dem Steuerzahler nicht vergessen!!!) entsprechend »Rambo2« und »Rambo3«. Passt doch, oder???
  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Henry F. aus Berlin (22. Juni 2024 um 14:24 Uhr)
    Diese Flugstunde zahlt er hoffentlich selbst. Ich wüsste nicht warum ich als Steuerzahler hier blechen sollte!

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