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Aus: Ausgabe vom 25.06.2024, Seite 7 / Ausland
Saudi-Arabien

Hadsch fordert Tote

Saudi-Arabien: Über 1.300 Pilger sterben bei Wallfahrt an Hitzefolgen
Von Karim Natour
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Über 51 Grad Celsius wurden in Saudi-Arabien Montag vergangener Woche gemessen (Mekka, 18.6.2024)

Jährlich machen sich Millionen Muslime auf die Reise, um in der größten Moschee der Welt in Mekka die »Kaaba« – das zentrale Heiligtum des Islams – zu umrunden. In diesem Jahr sind bei der Pilgerreise (»Hadsch«) Hunderte Menschen an extremer Hitze gestorben. Die Temperaturen erreichten teilweise 51 Grad Celsius.

Bis zum Wochenende äußerte sich die Regierung in Riad nicht zu den Berichten. Zunächst waren Videoaufnahmen von toten Pilgern aufgetaucht; Nachrichtenagenturen berichteten im Anschluss über zahlreiche Todesfälle. Bereits in der Vergangenheit war es wegen der hohen Teilnehmerzahl zu Todesfällen gekommen – im Jahr 2015 verstarben bei einer Massenpanik 2.500 Menschen.

Am Sonntag dann bestätigte Saudi-Arabien offiziell, dass bei dem diesjährigen Hadsch, an dem sich mehr als zwei Millionen Menschen beteiligt haben sollen, 1.301 Menschen ums Leben gekommen sind – die große Mehrzahl davon aufgrund von Hitzestress. In einer Regierungserklärung des Gesundheitsministers Fahd Al-Jalajel vom Sonntag hieß es laut der saudischen Nachrichtenagentur SPA, dass 83 Prozent der Verstorbenen »nicht berechtigt waren, den Hadsch zu verrichten« und »lange Strecken unter direkter Sonneneinstrahlung und ohne angemessenen Schutz oder Komfort zurückgelegt haben«.

Um die Wallfahrt zu absolvieren, muss jeder Pilger eine von 1,8 Millionen Lizenzen erwerben, die die Einreise nach Mekka erlauben. Da diese mehrere tausend US-Dollar kosten können, reisen immer wieder nicht lizenzierte Pilger auf eigene Faust – ohne einfachen Zugriff auf Wasser und Lebensmittel.

Die Zahl der Todesopfer aus Ägypten ist inzwischen auf 672 gestiegen, wie Reuters am Sonntag berichtete. Die Regierung in Kairo verkündete nach einer Kabinettssitzung, 16 Tourismusunternehmen die Lizenzen zu entziehen, die illegal Pilgerfahrten organisiert haben sollen. Unter den Toten sollen sich auch 236 indonesische und 98 indische Staatsbürger befinden. Auch weitere Länder meldeten Todesfälle.

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