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Aus: Ausgabe vom 13.07.2024, Seite 11 / Feuilleton
Tiere

Sowas kommt von sowas

Afrikanerkeime nach AfD-Niederlage
Von Bernhard Spring
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Hier sorgt ein Schild für Ordnung (Wahlkampf in Magdeburg, 2016)

Jüngst tauchte erstmals die Afrikanische Schweinepest in Sachsen-Anhalt auf. Gleich elf Tiere wurden im Weißenfelser Tönnies-Werk positiv auf den Erreger getestet. Die Meldung ging im Juni kurz nach dem Ergebnis der Kommunalwahl durch die Medien und schon fragt man sich: Ist das vielleicht eine Folge des schlechten Abscheidens der AfD im Burgenlandkreis und speziell in der Stadt Weißenfels? Hätten die ausländischen Krankheitserreger eine Chance gehabt, wenn die Alternativen die Einreiseregeln neu geschrieben hätten?

Der Burgenlandkreis gehört zu einer der wenigen letzten Bastionen der Konservativen in Sachsen-Anhalt. Mit 30,2 Prozent und damit genau einem Zähler Vorsprung sicherte sich die CDU die Gebietshoheit vor der AfD. Auch in Weißenfels, der mit Abstand größten Stadt im Kreis, lag die CDU leicht vorn – und damit dürfte das »Weiter so« der vergangenen Jahre fortgeführt werden.

Das Ergebnis: Die Afrikanische Schweinepest konnte ungehindert eindringen und die Proteinversorgung der Deutschen empfindlich gefährden. Nicht nur die elf erkrankten Schweine, der ganze Lagerbestand des Tönnies-Werks kam in die ­Grube. So umfassend also schwächte der afrikanische Eindringling die deutsche Fleischeskraft.

Höchst irritierend dabei ist, dass der ausländische Gefährder von Norden her in das Land eindrang. Wahrscheinlich ist er über den Seeweg illegal nach Mecklenburg gekommen und von dort aus in das Burgenland vorgedrungen. Das Ergebnis dieses unkontrollierten Einmarsches ist alarmierend: Für mehrere Tage standen in Weißenfels die Schlachtmaschinen still, wertvolles deutsches Schlachtgut musste erst umständlich aus anderen Mastanlagen zugeführt werden, um die Versorgung der Einheimischen abzusichern.

Glücklicherweise läuft die keimfreie und reinrassige Schlachtung in Weißenfels inzwischen wieder auf Hochtouren. Wahrscheinlich, weil die deutschen Mastanlagen immer noch über starke Ressourcen aus einwandfreier Herkunft verfügen. Möglicherweise auch, weil umliegende Gemeinden auf das liberale Weißenfels entsprechenden Druck ausgeübt haben. Wetterzeube etwa oder Schnaudertal. Dort lag die AfD bei 41 und 45 Prozent. Kurz: Da ist die Welt noch in Ordnung.

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