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Aus: Ausgabe vom 27.07.2024, Seite 9 / Kapital & Arbeit
Softwarehavarie

Totalausfall bei Delta Airlines

Zweitgrößte Fluggesellschaft der Welt hadert über eine Woche mit Softwareausfall und streicht Tausende Flüge. Halbe Million Fluggäste betroffen
Von Alex Favalli
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Rund eine halbe Million Fluggäste war von den Ausfällen bei der Airline betroffen

Eine Woche nach einem folgenschweren internationalen Softwareausfall heben Flugzeuge der US-Fluggesellschaft Delta Airlines erstmals wieder nach Plan ab. Seit vergangenem Freitag waren Tausende Flüge landesweit verspätet oder gestrichen worden, da eine Störung im Microsoft-Betriebssystem die Datenverarbeitung vieler Fluggesellschaften lahmgelegt hatte.

Delta hatte besonders mit der Bewältigung der Softwarehavarie zu kämpfen. Während andere Fluggesellschaften wie American Airlines oder United Airlines ihre Systeme nach kurzer Zeit wieder zum Laufen brachten und den Betrieb stabilisieren konnten, haperte es bei der weltweit zweitgrößten Fluggesellschaft deutlich länger. Laut dem US-Verkehrsministerium waren rund eine halbe Million Fluggäste von Delta von Flugausfällen betroffen.

Das in Atlanta ansässige Unternehmen und seine Partner strichen seit Freitag mehr als 6.500 Flüge; weit mehr als jede andere Fluggesellschaft, wie Reuters mit Verweis auf Zahlen vom Luftfahrtanalyseunternehmen Cirium am Donnerstag berichtete. Allein am Dienstag habe Delta mehr als 500 Flüge gestrichen. Laut der Trackingplattform Flightaware seien das zwar weniger als am Montag gewesen, dennoch hätten die Ausfälle bei Delta immer noch fast zwei Drittel aller gestrichenen Flüge in den Vereinigten Staaten ausgemacht, hieß es.

Cirium und das Beratungsunternehmen OAG hatten Delta für 2023 – und bereits für das laufende Jahr – zur pünktlichsten Fluggesellschaft in Nordamerika erklärt. Das Image habe nun aber Schaden genommen, berichtete Reuters am Donnerstag. Allein die Störungen der vergangenen Woche würden zu einem Rückgang der Betriebsmarge um mindestens 350 Millionen US-Dollar führen.

Nun untersuchen US-Behörden, warum ausgerechnet Delta sich nicht so schnell wie andere Fluggesellschaften vom Ausfall erholen konnte. Dabei soll der Agentur AP zufolge auch untersucht werden, ob Delta beim Umgang mit betroffenen Passagieren gegen Bundesvorschriften verstoßen hat. So hatte US-Verkehrsminister Peter Buttigieg am Dienstag angekündigt, die Reaktion auf den Ausfall zu untersuchen. Delta habe noch Tage nachdem andere Fluggesellschaften wieder normal gearbeitet hatten, weiterhin »Hunderte von Flügen storniert«, so der Minister.

Das Verkehrsministerium wolle außerdem auch Deltas Kundenservice untersuchen, einschließlich »inakzeptabler« Warteschlangen für den Kundenservice sowie Berichten, wonach unbegleitete Minderjährige an Flughäfen sich selbst überlassen worden seien. Das US-Verkehrsministerium habe mehr als 3.000 Beschwerden über Pannen bei der Fluggesellschaft erhalten.

Für Delta könnten nun teure Entschädigungszahlungen oder anderweitige Kompensationen für ausgefallene Flüge anstehen, berichtete Reuters. Delta-Chef Edward Bastian erklärte in einer Mitteilung am Mittwoch, er habe Verständnis für die Frustration von Kunden der Airline, die sich über lange Wartezeiten beschwert hätten. Bemühungen der Fluggesellschaft, die Ausfälle zu bewältigen, seien demnach »schwierig, frustrierend langsam und komplex« verlaufen. Zum Wochenende sollten die Flüge aber wieder regulär laufen.

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