75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Gegründet 1947 Freitag, 13. September 2024, Nr. 214
Die junge Welt wird von 2927 GenossInnen herausgegeben
75 Ausgaben junge Welt für 75 € 75 Ausgaben junge Welt für 75 €
75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Aus: Ausgabe vom 03.08.2024, Seite 6 / Ausland
Völkermord an den Sinti und Roma

Holocaustgedenken

6 BM.jpg

Oświęcim. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hat am Freitag als erste Vorsitzende des deutschen Parlaments das ehemalige deutsche Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau besucht und dort der massenhaft ermordeten Sinti und Roma gedacht. »Auschwitz steht für das größte Verbrechen, das Menschen Menschen jemals angetan haben«, für den »Zivilisationsbruch«, der von Deutschland ausging, und dazu zähle auch der Völkermord an den Sinti und Roma, sagte sie bei einer internationalen Gedenkfeier. Die Erinnerung galt einem Ereignis vor 80 Jahren: Am 2. August 1944 wurden in dem bei der polnischen Stadt Oświęcim gelegenen Lager etwa 4.300 Sinti und Roma in die Gaskammern getrieben und ermordet. Insgesamt fielen den Verbrechen Nazideutschlands 500.000 Sinti und Roma zum Opfer. Seit 2015 ist der 2. August vom EU-Parlament als Europäischer Holocaustgedenktag für Sinti und Roma anerkannt. Die SPD-Politikerin Bas (auf dem Foto zusammen mit Romani Rose, dem Vorsitzenden des Zentralrats der Sinti und Roma) erinnerte auch daran, dass die Diskriminierung der Sinti und Roma mit Kriegsende nicht vorbeigewesen sei. In Westdeutschland wurden die Verbrechen an den Sinti und Roma lange nicht anerkannt. Erst 1982 empfing der sozialdemokratische Bundeskanzler Helmut Schmidt eine Delegation des Zentralrats und erkannte den Holocaust an den Sinti und Roma völkerrechtlich verbindlich an. (dpa/jW)

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

Mehr aus: Ausland