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Aus: Ausgabe vom 03.08.2024, Seite 7 / Ausland
Sudan

Al-Burhan überlebt

Sudan: Friedensgespräche nach Anschlag geplatzt
Von Jakob Reimann
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Al-Burhan bei der Begrüßung von Soldaten am Mittwoch in Gebit

Der Militärchef und De-facto-Präsident Sudans, Abd Al-Fattah Al-Burhan, hat am Mittwoch einen Mordanschlag überlebt. Zwei Kamikazedrohnen hatten auf eine Abschlussfeier der Militärschule in Dschubait gezielt, auf der Al-Burhan zuvor eine Rede gehalten hatte. Fünf Menschen, darunter mehrere Studenten und ein Offizier, seien bei dem Anschlag getötet und mehrere weitere verletzt worden, meldete Sudan Tribune. Den von den USA vermittelten Friedensgesprächen, die Mitte August in der Schweiz aufgenommen werden sollten, erteilte Al-Burhan nach dem Anschlag eine Absage.

Im Sudan tobt seit April 2023 ein blutiger Machtkampf zwischen Al-Burhan und der von ihm kontrollierten Armee sowie der paramilitärischen Miliz Rapid Support Forces (RSF) seines früheren Stellvertreters General Mohammed Hamdan Daglo. Bei den Kämpfen sind Zehntausende Menschen getötet worden. Manche Schätzungen gehen laut UNO sogar von bis zu 150.000 Toten aus. Es gab keine unmittelbare Erklärung einer Gruppe, die den Anschlag auf Al-Burhan für sich beanspruchen würde. Die verfeindeten RSF stritten ihre Verantwortung ab. Vielmehr sei der Angriff »das Ergebnis interner Unstimmigkeiten zwischen Islamisten«, behauptete ihr Rechtsberater, Mohammed Al-Mukhtar, gegenüber Reuters.

Vergangene Woche hatten die USA Gespräche über eine Waffenruhe im Sudan angekündigt. Außenminister Antony Blinken habe Vertreter der sudanesischen Armee und der RSF-Miliz am 14. August zu Verhandlungen in die Schweiz eingeladen, hieß es. An den Gesprächen sollte auch Saudi-Arabien beteiligt sein. Die Afrikanische Union, Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate und die UNO sollten demnach als Beobachter teilnehmen. RSF-Kommandeur Daglo versicherte die Teilnahme der RSF an den Verhandlungen, berichtete Al-Dschasira. Doch nach dem Mordanschlag auf ihn kündigte Al-Burhan an, die Kämpfe fortzuführen. »Wir werden uns nicht zurückziehen, wir werden nicht kapitulieren, und wir werden nicht verhandeln«, so Al-Burhan laut AFP gegenüber seinen Truppen.

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