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Aus: Ausgabe vom 12.08.2024, Seite 16 / Sport
Olympia

Runde Geschichte: Die USA holen wieder olympisches Gold im Basketball

Von André Dahlmeyer
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Lieber kein Korb sein: LeBron James im Anflug

Für Deutschland blieb nach der Halbfinalniederlage gegen Frankreich das Match um Bronze gegen Serbien, eine Neuauflage des WM-Finales von Manila und vor allem das ewige Duell zwischen Gordon Herbert und Svetislav Pešić. In der Basketball-Bundesliga gingen alle wichtigen Matches an Pešić, das WM-Finale an den Kanadier. Der hatte seinen Spielern zu Beginn seiner Amtszeit ein Commitment abverlangt, ein Bekenntnis zu einem Dreijahresplan der Auswahl. Dass er seinen verlängerten Vertrag nun ein Jahr früher auslaufen lässt, bloß weil der Deutsche Basketballbund es ihm untersagte, neben der deutschen Auswahl auch noch den französischen Euroleague-Klub ASVEL Lyon-Villeurbanne (Präsident: Tony Parker) zu coachen, ist ganz schlechter Stil – manche nennen es Verrat.

Kurz: Herbert war nicht bei der Sache, so wie die Auswahl des Deutschen Basketballbunds bei ganz Olympia neben sich stand und zu viele Höhen und Tiefen hatte. Gegen Serbien erfüllte sie die Erwartungen, war demzufolge völlig chancenlos, denn im Gegensatz zum WM-Finale fehlten diesmal der Center der Denver Nuggets, Nikola Jokić (Triple-Double) sowie der überirdisch agierende Point Guard Vasilije Micić nicht, beide ein Alptraum für das deutsche Team, während der gerade von KK Partizan Belgrad zu ZSKA Moskau gewechselte Aleksa Avramović Kapitän Dennis Schröder die Butter stahl und hartes Brot, aber kein Wasser zurückließ. Schröders Entscheidungen waren nicht zuletzt in diesem Match oft schlecht. Er bekam jedoch auch keine Anspielstationen, weil alle nur nach Hause wollten, ausgepowert und kampflos ergaben sich die Deutschen ihrem selbstgewählten Schicksal, nur die Bankdrücker Nick Weiler-Babb (22. Länderspiel), Isaac Bonga und Jo Thiemann setzten Akzente, die Wagner-Brüder wachten viel zu spät auf. Auf Seite der Serben glänzte Bogdan Bogdanović mit einer Weltklasseleistung. Für Coach Pešić war es, man glaubt es kaum, das erste Edelmetall bei Olympia: 93:83.

Das Finale USA–Frankreich war ein durchgehend hochklassiges und spannendes Match, die Amis spielten von Beginn an volle Pulle, Fehler wurden sofort bestraft. Beide Teams unterstrichen eindrucksvoll, warum sie es in das Finale geschafft hatten. Eine kreisrunde Geschichte: Es begann mit einem wilden Dunking von LeBron James und endete mit einem wüsten Dreier von Stephen Curry (24 Punkte), dazwischen lag ein Hin und Her im Hochgeschwindigkeitstakt mit wiederum aufopferungsvoll verteidigenden Franzosen. Bei den Asterixen glänzten vor allem Riesenbaby Victor Wembanyama (26) und Power Forward Guerschon Yabusele von Real Madrid. Entscheidend war letztendlich der Durchdrehmodus von Curry. Die USA gewannen zum fünften Mal hintereinander Gold: 98:87.

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