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Aus: Ausgabe vom 30.08.2024, Seite 14 / Feuilleton

Nachschlag: Kapital pragmatisch

Interview | Do., 6.50 Uhr, DLF
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Es gibt derzeit keine Konvergenz von Faschismus und Kapital. Halt. Nicht so absolut. Präziser: Es gibt in diesem Land momentan keine Konvergenz zwischen Kapitalverbänden und AfD. Die Wirtschaft macht auf Antifa und denkt sich vor den Wahlen im Osten entsprechende Kampagnen aus, etwa: »Made in Germany – made by Vielfalt«. Solche Einmischung in den Wahlkampf findet Thüringens Cheffaschist Björn Höcke unfein, spricht von Heuchelei und wünscht den beteiligten Unternehmen, sie mögen in Turbulenzen geraten. Das bringt Colette Boos-John, Landesvorsitzende der Familienunternehmer in Thüringen, in Stellung, die im Radio sagt, Höckes Äußerungen seien eine »Hetzrede«, »ein Schlag ins Gesicht«, »unpatriotisch«. Dabei wird der Grund für die Abneigung gegenüber der AfD unverblümt ausgesprochen: Dringend benötigte Fachkräfte könnten fernbleiben. Eine Bauunternehmerin wie Boos-John braucht miserabel entlohnte Rumänen oder Bulgaren. Kann sein, das ändert sich irgendwann. Dann könnten Wirtschaft und AfD zusammengehen. Kapital ist da pragmatisch. (brat)

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