Nachschlag: Tehlirians Erben
Der Film von Robert Guédiguian beginnt 1921 in Berlin. Soghomon Tehlirian erschießt den im Exil lebenden Talât Pascha, einen Hauptverantwortlichen für den türkischen Genozid an den Armeniern. Das Gericht spricht den jungen Armenier frei. »Ein Prozess gegen die Staatsräson«, so ein Journalist mit Blick auf die deutsch-türkische Waffenbrüderschaft. Soweit die wahre Geschichte. Im Marseille der 80er Jahre erträgt der mit den Heldenliedern über den Rächer Tehlirian aufgewachsene Aram die Passivität der armenischen Gemeinschaft nicht länger. Er schließt sich der Armenischen Geheimarmee zur Befreiung Armeniens (ASALA) an. Doch bei einem Bombenanschlag auf den türkischen Botschafter werden einem zufällig anwesenden Radfahrer beide Beine abgerissen. Während der schwerverletzte Gilles versucht, das Schicksal der Armenier zu begreifen, wachsen bei Aram im libanesischen Guerillacamp Zweifel, ob das Ziel wirklich alle Mittel rechtfertigt. Denn auch die armenische Revolution droht ihre Kinder zu fressen. (nb)
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