Ab Neujahr arbeitslos
Von Andreas MüllerPlatz 15 im internationalen Ranking und damit fünf Plätze vom angestrebten Mindestziel entfernt, das war für das bundesdeutsche Team zu Beginn dieser Woche, also zur »Halbzeit« der Paralympics in Paris, zwar ernüchternd, aber keineswegs die böseste Überraschung. Weit unangenehmer nimmt sich die Nachricht aus, dass den Trainern im paralympischen Sport hierzulande ein gehöriger Aderlass droht, wie die »Sportschau« auf ihrer Website nahelegt. Demnach hätten sich bereits mehrere Übungsleiter aus den medaillenträchtigen Sportarten Schwimmen und Tischtennis zum Ende des Jahres vorsorglich arbeitslos gemeldet.
»Wir mussten vielen Trainern schon Briefe schicken und ihnen mitteilen, dass sie im Jahr 2025 nicht weiterbeschäftigt werden, weil das die aktuellen Zahlen nicht hergeben«, wird Karl Quade zitiert, Chef de Mission des bundesdeutschen Teams. Von den zirka 50 Trainerinnen und Trainern in Diensten des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) hätten »mehr als zehn Trainer« eine entsprechende Mitteilung erhalten. Insgesamt seien zwischen 20 Prozent und 25 Prozent dieses DBS-Personals von Arbeitslosigkeit bedroht, darunter auch Nachwuchstrainer. »Das wäre ein Drama, wenn wir uns im Nachwuchs von Trainern trennen müssten, die dort den Anschluss schaffen«, so Quade. »Wenn sie einmal weg sind, sind sie weg. Sie kommen dann auch so leicht nicht wieder.«
Als Ursache dafür nannte der 69jährige Kürzungen im Bundeshaushalt 2025. Wobei sich die Summen, die für eine Weiterbeschäftigung der betroffenen Trainer nötig sind, moderat ausnehmen. Dem Chef de Mission zufolge fehlen zwischen 600.000 und 700.000 Euro. »Der Bundeshaushalt beträgt 315 Millionen Euro. Darin haben wir im Ansatz 3,6 Millionen für Personal. Das reicht aber nicht. Wir brauchen mindestens 4,2 oder 4,3 Millionen Euro. Das ist der Stand für 2024. Soviel bräuchten wir mindestens auch für 2025.«
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