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Aus: Ausgabe vom 10.09.2024, Seite 16 / Sport
Tennis

Sinner vs. New York

Das Herrenfinale der US Open
Von Jan Decker
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Ein Unschuldslamm: Jannik Sinner, US-Open-Sieger

Vor 24.000 Zuschauern startete am Sonntag abend (MESZ) das Herrenfinale der US Open. Dort konnte ein von Dopingvorwürfen belasteter Jannik Sinner diese erneut überspielen. So jedenfalls musste man seinen bisherigen Turnierverlauf werten. Gleich zu Beginn nahm er dem Überraschungsfinalisten Taylor Fritz dessen erstes ­Aufschlagspiel ab. Doch der 26jährige US-Amerikaner breakte im vierten Game zurück und bot dem drei Jahre jüngeren und in allen Belangen leicht überlegenen Weltranglistenersten auch fortan die Stirn, getragen von der Unterstützung von Taylor Swift, Jon Bon Jovi und der New Yorker Fans.

Man bekam starkes Grundlinientennis zu sehen, das jedoch auf höchstem Niveau etwas plätscherte, zumindest im ersten Satz. Den entschied Sinner auf dem Hartplatzbelag dank zweier weiterer Breaks 6:3 für sich. Klar wurde, warum die stärksten Returnspieler der Welt ganz oben in der Weltrangliste stehen. Wer wie Sinner jeden Ball zurückbringt, und das oft peitschend scharf, kann gar nicht verlieren.

Doch auch im zweiten Satz hielt Taylor Fritz mit Hilfe des New Yorker Tennisvolks dagegen, packte fünf Asse aus und verkürzte gegen das Ballwunder Sinner die Ballwechsel. Der holte sein Geheimrezept raus: Er jagte den leicht trägen Fritz von einer Ecke in die andere, garnierte das mit schönen Stoppbällen. Der US-Amerikaner verlor den Rhythmus, und auch der zweite Satz ging an den Italiener (6:4). Das Spiel von Fritz wurde daraufhin emotionaler, manchmal wütend passgenau, manchmal schäumend ungenau. Während der Südtiroler stur an seinem taktischen Masterplan festhielt. Im dritten Satz ergab sich dadurch anfangs ein Match auf Augenhöhe bei unterschiedlicher Blicksprache. Ein toll herausgespieltes Break von Fritz riss dann das ganze Stadion von den Sitzen. Aber Sinner breakte spektakulär zurück und profitierte schließlich im zwölften Spiel von einem wüsten Fehler seines Gegners, der schon den ersten Matchball brachte. ­Sinner verwandelte ihn. Mit 6:3, 6:4, 7:5 waren Taylor Swift, Elon Musk, Jon Bon Jovi und Taylor Fritz dann am Ende ganz schön bedient.

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