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Aus: Ausgabe vom 19.09.2024, Seite 8 / Ansichten

Laudator des Tages: Arnold Schwarzenegger

Von Felix Bartels
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Tägliche zwölf Stunden Krafttraining zahlen sich aus: Arnold kann ein Zertifikat halten

Ab zu Kaufland, es sind wieder Doktortitel im Angebot. Diesmal verleiht sie die Hertie School, getragen von der gleichnamigen Stiftung, deren Vorsitzende Annette Schavan sich mit Doktortiteln bestens auskennt. Zielperson des am Dienstag verliehenen Ehrendoktors war Arnold Schwarzenegger: Bodybuilder, Actor, Autor, Gouverneur, CEO – morgens jagen, nachmittags fischen, abends eine kritische Rede halten. So soll’s doch sein.

Nur die Besten der Besten waren im Saal. Arne Friedrich, der weltbeste Fußballer. Igor Levit, der weltbeste Pianist, Ralf Moeller, der … okay: weltzweitbeste Bodybuilder. Der beste stand ja am Pult. Er habe schon viele Ehrungen erhalten, aber »die heutige ist ohne Zweifel die Neueste«. Das stimmte wohl, sofern er nicht in den zwei Minuten zwischen Verleihung und Dankesrede eine weitere erhalten hatte. Und dann wurde er nachdenklich. Wie so viele, die es geschafft haben, glaubt er, dass jeder es schaffen kann. Machiavelli wusste wenigstens, dass es neben virtù auch fortuna braucht. »Ich bin für mich verantwortlich. Ich habe es in der Hand«, sprach Arnold, und er habe nicht erwartet, dass der Staat seine Studiengebühren bezahle. Frag nicht, was dein Land für dich tun kann, frag, was du für dich tun kannst. (Tony Lip)

Die Sache mit der Eigenverantwortung geht übrigens nach hinten los, wenn Politiker sie formulieren. Was als persönliche Handlungsmaxime noch durchgehen mag, ist bei ihnen nichts anders als das Abschieben von Verantwortung: auf den einzelnen Bürger nämlich. Ein bissl Aphoristik kittet da die Risse: »Die Welt ist wie ein Körper«, je mehr man auf sie achte, desto besser komme sie in Form, schloss der Bodybuilder seine Laudatio auf sich selbst ab.

Deepe Vergleiche kann ich auch: Schauspieler sind wie Philosophen. Wenn sie eine Rede halten, merkt man, wie sie ticken.

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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

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