Nachschlag: Ein Hauch »Afrika«
Kenia ist derzeit heißbegehrt, der deutsche Kolonialrassismus aber leider nicht bekehrt. Zu bewundern war das zuletzt – wie mir das Kenya Tourism Board in meine Timeline bei X spülte – am Sonnabend beim »Bürgerfest 2024« im Berliner Präsidentensitz, dem Schloss Bellevue. Der Werbeclip beginnt zwar gediegen mit den Worten des kenianischen Präsidenten (der seine Landsleute wahlweise an die BRD verschachert oder mit scharfer Munition zur Räson bringt) William Ruto … aber dann Folklore vom Feinsten. Unter dem Voiceover von Ruto zu den Schlagworten Kultur, Widerstand, Innovation und Dynamik zu sehen: Schmuck, Stoffe, Tänze. Und Kartoffeln, die sich an dem bunten Spektakel gar nicht sattsehen können. Und sie seien ja so interessiert, mehr zu lernen über »die Diversität« Kenias, über die Kultur, jenseits »der typischen Produkte wie Perlen oder Wildlife« (?!?). Hier kommt zusammen, was zusammengehört: rassistische Vereinnahmung und Fanons »Schwarze Haut, weiße Masken«. (si)
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