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Aus: Ausgabe vom 16.10.2024, Seite 16 / Sport
Tischtennis

Sportprovinz

In Linz hat die Tischtennis-EM begonnen
Von René Hamann
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Die Zukunft, der Sechskantschläger: Hier zu sehen mit seinem Spieler Truls Möregårdh aus Schweden

In Randsportarten sind Vereine aus der Provinz oft erstaunlich erfolgreich, das ist auch im Tischtennis so. Gut, die deutsche Hauptstadt bildet eine Ausnahme, besonders bei den Frauen, denn hier firmiert der TTC Berlin Eastside. Mit der Ausnahme 2018 stellt der Verein seit 2014 bei den Frauenteams den Deutschen Meister. Auch Nina Mittelham, 2022 in München Vizeeuropameisterin im Einzel, schlägt für den TTC auf.

Seit dem 15. Oktober findet im oberösterreichischen Linz die Tischtennis-Europameisterschaft statt, und Mittelham gehört wie selbstverständlich zu den Favoritinnen bei den Frauen, obwohl sie in Paris verletzungsbedingt passen musste und beim Europe Top 16 in Montreaux nicht über das Halbfinale hinauskam. Titelverteidigerin Sofia Polcanova aus Linz gilt als die mit den besten Chancen auf den erneuten Titel; gespannt darf man sein, wo ­Shooting Star Annett Kaufmann am Ende landet.

Linz ist dabei so etwas wie die Hauptstadt des österreichischen Tischtennis, die Stadt stellt allein zwei Bundesligisten bei den Frauen. Ansonsten sind Teams aus Kufstein oder Stockerau in der höchsten Liga des Gastgeberlandes zu finden, so wie in der deutschen Bundesliga der Männer u. a. der TSV Bad Königshofen oder der ASV Grünwettersbach spielen. Wer weiß, wo das liegt, bekommt fünf Punkte Vorsprung. Einen Wiener Verein gibt es mit Olympic nur bei den Damen – bei den Herren findet sich kein Bundesligist aus der Hauptstadt.

Dennoch: Trotz imposanter Geschichte spielt Österreich im Herrentischtennis nur eine Außenseiterrolle. Es dominieren inzwischen Schweden und Franzosen. Die Deutschen Dimitrij Ovtcharov, Benedikt Duda, Patrick Franziska und Dang Qiu sind natürlich immer noch für einen Titel gut. Letzterer ist sogar Titelverteidiger. Aber ob er gegen die enorm starken Schweden um Vizeweltmeister und Olympiasilbermedaillengewinner Truls Möregårdh eine Chance hat?

Es könnte auch das Turnier der Lebruns aus Frankreich werden. Felix Lebrun, gerade einmal 18 Jahre alt und Bruder von Alex, ist spätestens seit Olympia, wo er Bronze gewann, der neue Star. Der Youngster spielt mit Penholdergriff in furchterregender Geschwindigkeit, während Kontrahent Möregårdh zum einen technisch breiter aufgestellt ist, zum anderen mit dem neuartigen Sechskantschläger spielt.

In Linz stellen sich alle an die Platte, um in Einzel und Doppel anzutreten. Die Entscheidungen werden am Wochenende fallen.

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