Jemen und Syrien unter Feuer
Von Jörg TiedjenEine Ausweitung des jüngsten Nahostkriegs scheint nicht mehr aufzuhalten. Am Donnerstag wurde auch die Bundesmarine erneut in die Kämpfe involviert. Die Korvette »Ludwigshafen« brachte über libanesischen Gewässern ein »nicht identifizierbares unbemanntes Flugobjekt kontrolliert zum Absturz«, wie die Agentur Reuters meldete. Welcher Herkunft die abgeschossene Drohne war und welches Ziel sie hatte, bleibt unklar.
Das Kriegsschiff ist Teil der UN-»Mission« UNIFIL, die über die libanesischen Grenzen wachen soll, aber zuletzt von Israel unter Feuer genommen wurde, da sie der Kriegführung Tel Avivs im Wege steht. Laut Deutscher Welle soll sich der Abschuss des Fluggeräts 30 Kilometer von der Hafenstadt Nakura entfernt ereignet haben. Dort befindet sich die Zentrale der »Blauhelme«, die am Donnerstag auch von einem israelischen Panzer beschossen worden sei.
Zuvor hatten die USA in den frühen Morgenstunden gemeinsam mit Großbritannien mehrere »Präzisionsangriffe« im Jemen durchgeführt, wie US-Verteidigungsminister Lloyd Austin Reuters zufolge mitgeteilt habe. Es sei um die Zerstörung unterirdischer Lager von Waffen gegangen, »mit denen die Huthis zivile und militärische Schiffe in der gesamten Region angegriffen haben«, sagte demnach Austin.
Der Sender Al-Majadin widersprach dieser Darstellung. Seinem Korrespondenten zufolge seien keine militärischen Ziele getroffen worden, sondern lediglich »Berge, Kommunikationsinfrastruktur und verlassene Lager«. Der Einsatz strategischer Bomber vom Typ B-1 bei dem Angriff stelle allerdings eine Eskalation dar, habe es von jemenitischer Seite geheißen. Er spreche dafür, dass das US-Militär mittlerweile Angst bekommen hat vor der Luftabwehr der von ihren Gegnern meist »Huthi« genannten Ansarollah, die mittlerweile eine ganze Reihe kostspieliger »Reaper«-Drohnen vom Himmel geholt hätten.
Früher in der Nacht hatte die Nachrichtenagentur SANA von einem israelischen Angriff auf die syrische Hafenstadt Latakia berichtet. Das getroffene Areal sei verwüstet, mehrere Zivilisten seien verletzt worden. Nähere Angaben gab es bis Redaktionsschluss nicht. Auch Russland legte Protest ein. Bei Latakia befindet sich die Luftwaffenbasis Hmeimim, einer der wichtigsten russischen Militärstützpunkte im Ausland.
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