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Aus: Ausgabe vom 26.10.2024, Seite 1 / Inland
Metall- und Elektroindustrie

IG Metall will den Druck erhöhen

Mit Ende der Friedenspflicht in Metall- und Elektroindustrie stehen landesweit Warnstreiks an
Von David Maiwald
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Dienstag ab 0:01 Uhr kann es die ersten Streikaktionen geben

Die Metaller meinen es ernst. Wenn am kommenden Montag um Mitternacht die Friedenspflicht in der Metall- und Elektroindustrie endet, stehen Warnstreiks auf dem Programm. Das teilten verschiedene Bezirke der IG Metall (IGM) am Freitag mit. Bereits am kommenden Dienstag seien allein im Bezirk Mitte 52 Ausstände in 38 Betrieben geplant, erklärte die Gewerkschaft. So würden in Rheinland-Pfalz 13 Betriebe bestreikt, im Saarland und in Hessen jeweils zehn sowie weitere fünf Betriebe in Thüringen. Man werde den Druck unmittelbar nach Ende der Friedenspflicht erhöhen, erklärte IGM-Verhandlungsführer und Bezirksleiter Mitte, Jörg Köhlinger.

Auch der Bezirk für Berlin-Brandenburg-Sachsen kündigte Warnstreiks an. Spätestens mit Ende der zweiten Verhandlungsrunde sei laut IG Metall vergangene Woche klar gewesen: »Ohne mächtigen Druck aus den Betrieben bewegen sich die Arbeitgeber nicht.« Bei vielen der Kolleginnen und Kollegen sei das angekommen, berichtete etwa Nino Schulze, Leiter vom Vertrauensleutekörper im BMW-Werk Leipzig. Allein aus dem dortigen Betrieb seien in diesem Jahr »mehr als 500 Kolleginnen und Kollegen zur IG Metall dazugestoßen«.

Den Rückhalt werden die Metaller brauchen. Denn die Kapitalseite versperrt sich bislang einem tragfähigen Angebot: Die Branchenverbände wollen den rund 3,9 Millionen Beschäftigten erst im Juli 2025 eine Erhöhung von 1,7 Prozent gewähren. Ein Jahr später soll es dann 1,9 Prozent mehr geben – bis 2027. Mehr könnten sich die Betriebe bei der aktuellen Krise der Branche nicht leisten, so die Argumentation.

Die Gewerkschaft sieht im Angebot der Metallbosse einen »Krisenverstärker«: »Die Menschen brauchen mehr Geld im Portemonnaie und das Land einen Anschub für die Kaufkraft«, erklärte IGM-Verhandlungsführer und Bezirksleiter für Berlin-Brandenburg-Sachsen. »Und das nicht in ein paar Monaten, sondern viel schneller.« Die IG Metall fordert »mit Augenmaß«; sie verlangt für die Beschäftigten sieben Prozent mehr Geld und eine Laufzeit von zwölf Monaten.

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