Jetzt bist du dran!
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Jetzt bist du dran! Jetzt bist du dran!
Jetzt bist du dran!
Aus: Ausgabe vom 26.10.2024, Seite 15 / Geschichte
Chronik

Anno … 44. Woche

1914, 2. November: Nach der Versenkung mehrerer britischer Kreuzer durch die deutsche Marine erklärt Großbritannien die Nordsee zum Sperrgebiet. Die deutsche Seite nutzt dies zur Verschärfung des Krieges, zumal ihr Blitzkrieg gegen Frankreich gescheitert war und die angestrebte Seeschlacht gegen englische Linienschiffe nicht stattfand. Die imperialistischen Politiker und Militärs, vorneweg Admiral von Pohl, drängen nun auf eine baldige U-Boot-Blockade. Der Admiralstab spricht davon, England so »zum Frieden geneigt« zu machen. Tatsächlich aber sind keine realen Voraussetzungen für eine wirksame Blockade gegeben. Für den Unterwasserkrieg in der Nordsee stehen lediglich 20 Boote zur Verfügung, von denen sich nur zwei, drei, höchstens fünf Boote gleichzeitig in See befinden können.

1934, 27. Oktober: Knapp 90.000 Kämpfer der Roten Arbeiter- und Bauernarmee Chinas verlassen ihren Stützpunkt in der südchinesischen Provinz Jiangxi. Sie wollen damit der Umklammerung durch die Guomindang-Truppen Chiang Kai-sheks entgehen und begeben sich zusammen mit weiteren Armeegruppen auf den 12.000 Kilometer langen Marsch in die zentralchinesische Provinz Shaanxi.

1954, 1. November: Revolutionäre Kräfte der »Bewegung für den Triumph der demokratischen Freiheiten« (MTLD) beginnen in Algerien einen bewaffneten Aufstand gegen die französische Kolonialmacht. Sie nennen sich von nun an »Nationale Befreiungsfront« (FLN). Die bisherigen bürgerlich-nationalen Organisationen lösen sich in den zwei folgenden Jahren auf und schließen sich der FLN an.

1959, 27. Oktober: Als zweites großes Bundesunternehmen nach der Preussag wird der Wolfsburger Volkswagenkonzern privatisiert. Das Land Niedersachsen und die von Konrad Adenauer (CDU) geführte Bundes­regierung einigen sich, 60 Prozent des VW-Stammkapitals in Form sogenannten Volksaktien zu verkaufen. Die restlichen 40 Prozent sollen unter öffentlicher Kontrolle bleiben.

1984, 31. Oktober: Zwei Mitglieder ihrer Leibwache erschießen die indische Ministerpräsidentin Indira Gandhi. Die Täter sind Sikhs. Diese Religionsgemeinschaft hatten zuvor den Goldenen Tempel von Amritsar besetzt. Die Aktion fand im Rahmen der Unabhängigkeits­bestrebungen der Sikhs statt. Die Armee stürmte den Tempel. Der Mord an der Premierministerin und Sprecherin der blockfreien Staaten ist eine Rachemaßnahme.

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

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