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Aus: Ausgabe vom 26.10.2024, Seite 8 (Beilage) / Wochenendbeilage

Souvlaki

Von Maxi Wunder

Unsere Serie »Suchen und erkennen, was inmitten der Hölle Nichthölle ist« führt uns heute in die griechische Hafenstadt Piräus. Doch zunächst ein kurzer Blick in heimische Gefilde: Rostock. Gegen das am Montag von Pistorius eingeweihte »Commander Taskforce Baltic« regten sich Proteste seitens der Bevölkerung, denn es handele sich um eine maritime NATO-Einrichtung auf ehemaligem DDR-Gebiet, die gegen den Zwei-plus-vier-Vertrag verstoße.

Der Verteidigungsminister bestreitet die NATO-haftigkeit der von einem deutschen Admiral geleiteten Militärbude, von der aus nun die Ostsee überwacht werden soll, weil da so viele böse Russen rumfahren. »Dies ist kein NATO-Haha-Hauptquartier«, erklärte Pistorius in seiner Eröffnungsrede und verhaspelte sich beim Lügen. »Es ist ein multinationales Taskcommander, wir arbeiten mit der NATO zusammen.« Ach so. Aber auch ein NATO-Nene-Nebenquartier gibt ein Ziel ab.

Von der Friedensdemo in Rostock zum Hafenarbeiterboykott in Piräus: Vergangenen Donnerstag weigerten sich Kollegen, einen Container aus Nordmazedonien zu verladen, der für Haifa bestimmt war und laut Gewerkschaftsangaben Munition für Israel enthielt. Markos Bekris, der Vorsitzende der Gewerkschaft Enedep, gab bekannt, dass man den Transport von Kriegsmaterial aus dem Hafen Piräus nicht dulde, um den fortwährenden Konflikt im Nahen Osten nicht weiter anzuheizen. Bereits im vergangenen Juni verhinderten gewerkschaftlich organisierte Hafenarbeiter die Einfahrt des Schiffs MSC »Altair«, weil es unter anderem Militärgüter für Israel geladen hatte. In beiden Fällen stellten die Hafenarbeiter klar, dass sie ihre Hände nicht mit dem Blut von Menschen besudeln wollen und dem Hafen von Piräus nicht erlauben werden, Kriegsdrehscheibe zu sein. »Wir fordern, dass jedwede Involvierung unseres Landes in Kriege beendet wird«, so eine Pressemitteilung von Enedep. Wir auch.

Souvlaki

Für die Marinade in einer Schüssel vier EL Olivenöl, zwei EL Zitronensaft, zwei fein gehackte Knoblauchzehen, einen TL Oregano, einen TL Thymian, Salz und Pfeffer gut miteinander vermischen. 600 g Schweine-, Hähnchen- oder Lammfleisch in Würfel schneiden und in die Marinade geben. Umrühren, so dass jedes Stück gut bedeckt ist. Das Fleisch mindestens zwei Stunden im Kühlschrank in der Marinade lassen, besser über Nacht. Die marinierten Fleischwürfel auf Holzspieße stecken, die vorher in Wasser gelegt wurden, damit sie nicht anbrennen. Den Grill vorheizen und die Spieße darauf etwa zehn bis 15 Minuten grillen, dabei regelmäßig wenden, bis das Fleisch durchgegart und leicht knusprig ist.

Souvlaki wird traditionell mit Fladenbrot (Pita), Tomaten, Zwiebeln und Zaziki serviert. Bezüglich Zaziki sei erwähnt, dass die Kombination Fleisch und Milch (Zaziki ist eine Joghurtspeise) eher unbekömmlich ist (pups). Der Körper möchte wissen: Bin ich Baby (Milch), oder bin ich schon groß (Fleisch)? Beides gleichzeitig verwirrt ihn. Wer sich auf »groß« geeinigt hat, serviert zu dem deftigen Mahl meist einen Ouzo, pur oder mit kaltem Wasser verdünnt. Alternativ ein griechisches »Mythos« (Bier).

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