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Gegründet 1947 Sa. / So., 16. / 17. November 2024, Nr. 268
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Aus: Ausgabe vom 16.11.2024, Seite 8 (Beilage) / Wochenendbeilage

Grünkohlauflauf

Von Maxi Wunder

Die BRD-Bilanz sieht nicht gut aus: Das Autobauerland muss das »Ampelaus« verkraften, VW schwächelt mit 64 Prozent Gewinneinbußen, während Tesla den Brandenburgern das Wasser absaugt. »Die Deutschen kriegen’s einfach nicht hin«, meint Udo. »1989 wurde die DDR vom Westen verkohlt und heute ganz Deutschland von den Grünen.«

In der Plauener Kommune stapeln sich die Falsch-Parken-Bußgeldbescheide, weil wir fast nie wegfahren, sondern immer auf unserem Anwohnerparkplatz stehen, der gelegentlich mit Verbotsschildern umzingelt wird, die wir nicht bemerken. Letztens erreichte uns zudem ein gelber Brief von der Polizei mit einem Gebührenbescheid über »Aufenthaltsermittlungstätigkeiten zwecks Umsetzungsvermeidung« und die sich daraus ergebende mündliche Aufforderung, das vor unserer Haustür »rechtswidrig abgestellte Fahrzeug selbst zu entfernen«. Klingeling! »Hallo?« – »Fahren Sie Ihr Auto weg, Sie behindern Baumarbeiten!« so knarzte es im Sommer in die Gegensprechanlage. Heute wissen wir, der Service kostete 56 Euro. »Cooles Zeilenhonorar«, findet Roswitha. »Wurden die Bäume in unserer Straße eigentlich gefragt, ob Männer mit lauten, stinkenden Motorsägen sie bearbeiten dürfen?!« Udo ist empört. »Man redet erst mal mit der Natur!« In der Tat hält Molotow, unser Dackel, regelmäßigen Kontakt. Vor allem Bäume sind für ihn wichtige soziale Medien, über die er mit Artgenossen kommuniziert. Außerdem schmücken die Kastanien im Sommer unser Auto mit Blüten und im Herbst mit bunten Blättern. Jeder Ast zählt! Die weiße Krähenscheiße gibt es gratis dazu, von irgendwas muss die Carwash-Anlage ja auch leben. Dieser perfekte Kreislauf von Natur und Technik wird von geldgierigen Behörden gestört, die von einem verlangen, das Auto zu bewegen, obwohl es noch gar nicht richtig dreckig ist. Man fühlt sich vergrünkohlt. Hier das Gericht zum Thema, sehr ungrün mit Schmalz und Schinken:

Ein Kilo Grünkohl gründlich waschen und blanchieren. Eine Zwiebel schälen und fein würfeln. 20 g Schweineschmalz in einem Topf erhitzen, Zwiebeln und Grünkohl darin andünsten. 300 ml Gemüsebrühe zugießen und ca. 30 Minuten garen. 600 g Kartoffeln schälen, waschen und in kochendem Salzwasser ca. 20 Minuten garen. In einem anderen Topf 20 g Fett schmelzen, 20 g Mehl darin anschwitzen, mit 1/4 Liter Milch ablöschen und ca. fünf Minuten köcheln lassen. Zwei EL Senf einrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken. 100 g gekochten Schinken auf einem Brett in dicke Streifen schneiden. Soße und Schinken zum Grünkohl geben, unterheben und das Ganze in eine Auflaufform (ca. 25 mal 20 mal 5 cm) füllen. Die Kartoffeln abgießen, 1/4 Liter Milch zugießen und zu Kartoffelpüree stampfen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Kartoffelpüree auf den Grünkohl geben. 20 g Fett in Flöckchen darauf verteilen. Im vorgeheizten Backofen (E-Herd: 200 °C; Umluft: 175 °C; Gas: Stufe 3) ca. 10 Minuten überbacken. Eine Zwiebel schälen und in Ringe schneiden. Etwas Öl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebelringe darin bräunen. Die Zwiebelringe auf den Grünkohlauflauf geben und servieren.

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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

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