Musterprozess: Wirecard-Aktionär fordert Schadenersatz
München. Viereinhalb Jahre nach der Pleite des Finanzdienstleistungskonzerns Wirecard verhandelt das Bayerische Oberste Landesgericht an diesem Freitag stellvertretend für eine Lawine von Schadenersatzforderungen die Musterklage eines hessischen Aktionärs. Das Musterverfahren steht quasi suppletorisch für insgesamt 8.500 Klagen von Wirecard-Anlegern, die zusammen 750 Millionen Euro Wiedergutmachung für ihre Kursverluste fordern. An erster Stelle einer Liste von insgesamt elf Beklagten steht der frühere Wirecard-Vorstandschef Markus Braun, auf dem zweiten Platz die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY. Letztere ist die eigentliche Zielscheibe der Schadenersatzforderungen. Denn der einstige Milliardär Braun hatte den größten Teil seines Vermögens in Wirecard-Aktien angelegt. Dementsprechend erlitt Braun durch die Wirecard-Pleite selbst horrende Verluste. Braun hat von Beginn an sämtliche Vorwürfe bestritten, EY weist die Schadensersatzklagen als unbegründet zurück. Das Urteil wird frühestens in einigen Jahren ergehen. (dpa/jW)
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