Nachschlag: Sissi reloaded
Spätestens seit den kitschigen westdeutschen »Sissi«-Filmen mit Romy Schneider ist Elisabeth von Österreich (1837–1898), Ehefrau von Kaiser Franz Joseph I. von Österreich, zu einem massentauglichen popkulturellen Phänomen geworden. Die biedermeierliche Sonntagnachmittagschmonzette hat Netflix bis zur Unkenntlichkeit entkleidet. Tonangebend ist aber weiterhin Elisabeths emotionales Verhältnis zu ihrem Mann, der hier, weil immer schwankend zwischen Familienvater und Völkerbeherrscher, vom Dauerweltschmerz geplagt wird. »Die Kaiserin« bietet somit auch in ihrer zweiten Staffel eine bildgewaltige Mischung aus Sex and Crime, Politikthriller und rührend-tranigen sozialkritischen Untertönen. »Unangenehme« Themen wie Krieg und Terror gegen die nationalen Unabhängigkeitsbewegungen im sogenannten Vielvölkerstaat interessieren Netflix allerdings nur dann, wenn sich verwegene Generäle über große Militärkarten beugen können oder es bei den Habsburgern menscheln muss. Tu felix Austria. (mo)
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