Italien: Entschädigung wegen Naziverbrechen
Rom. Der italienische Staat hat erstmals eine Entschädigung an Hinterbliebene eines Naziopfers gezahlt. 800.000 Euro sind an die Erben von Metollo Ricciarini gegangen, wie die Nachrichtenagentur Reuters am 4. Dezember berichtete. Er und 243 andere Menschen waren demnach in der Region um Civitella in Val di Chiana am 29. Juni 1944 von Wehrmachtssoldaten ermordet worden. Das Geld sei vom Wirtschaftsministerium gezahlt worden, sagte der Anwalt der Familie, Roberto Alboni, der auch der Neffe des Opfers ist. Das Massaker wurde unter dem Vorwand begangen, »Banden« zu bekämpfen, nachdem zwei deutsche Soldaten bei einem Feuergefecht mit italienischen Partisanen getötet worden sein sollen. Die richtungweisende Entscheidung erfolgte nach jahrzehntelangem juristischem Ringen und könnte einen Präzedenzfall für die Familien anderer Opfer faschistischer Verbrechen schaffen. (Reuters/jW)
Mehr aus: Antifaschismus
-
In die Arme der Partei
vom 11.12.2024 -
Anschlagsplan wirft Fragen auf
vom 11.12.2024