Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 04.01.2025, Seite 14 / Leserbriefe

Aus Leserbriefen an die Redaktion

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»Transformation«

Zu jW vom 28./29.12.: »Krankenhäuser am A…«

Dem Überlebenskampf des Imperialismus fallen immer mehr volkswirtschaftlich relevante Bereiche der Profitmaximierung zum Opfer. Nach der sogenannten Wiedervereinigung der BRD mit der DDR – einige sprechen auch von einer Kolonialisierung der DDR unter Mithilfe von »Ortskräften« – gelten verkehrspolitisch andere Prioritäten. Dem Straßenverkehr wird im Interesse der Autolobby Vorrang eingeräumt, auch die Mineralölkonzerne profitieren. Die Zerschlagung der Bahn als ganzheitliches System begann bereits 1994. Durch Bildung verschiedener Geschäftsbereiche und das privatwirtschaftliche Betreiben wurden seitdem zigtausend Arbeitsplätze vernichtet. Der geplante Verkauf profitabler Teile scheiterte wegen der Finanzkrise 2007/2008 und soll offensichtlich – zunächst im Güterverkehr – nachgeholt werden. Erneut möchte der Vorstand, der vom System Bahn bis heute augenscheinlich mangelnde Kenntnis hat, weitere Eisenbahner »freisetzen«. Auch der Vorsitzende des Aufsichtsrats kennt offensichtlich die Bahn und die Möglichkeiten eines klimaschonenden Transports nur ungenügend.

Der Eingriff durch die EU-Kommission zeigt das nahende Ende der »freien Marktwirtschaft«. Mit der Zersplitterung im Güterverkehr – verharmlosend als Transformation umschrieben – wird die Effektivität weiter verschlechtert. Damit kann auch zukünftig Personalabbau begründet werden. Es scheint, je größer der klimapolitische Irrsinn, desto geringer die Konsequenzen für die Verantwortlichen.

Uwe Joachim, Pasewalk

Dicht statt dünn

Zu jW vom 28./29.12.: »Krankenhäuser am A…«

In Deutschland gibt es neben konfessionellen 37 private Klinikgruppen, deren Gesellschafter naturgemäß auf Gewinn orientiert arbeiten. Im Grunde zählt nicht in erster Linie, was dem Patienten hilft, sondern was Profit bringt. Das Gesundheitswesen gehört in die Hände des Staates, der es mit allem versorgt, was der Gesundheit von Nutzen ist. Erst dann können wir davon ausgehen, dass das Beste für die Gesundheit der Menschen getan wird. Ebenso stellt sich die Frage, warum es 114 gesetzliche und 47 private Krankenkassen gibt. Alle haben ihre gut vergüteten Vorstände, Immobilien und Einrichtungen. Alleine das verschlingt Unsummen, die den Kranken zukommen sollten. Beim bisher Genannten sollte Minister Lauterbach anfangen, statt die Dichte der Krankenhäuser auszudünnen.

Wilfried Schubert, Güstrow

Reisewarnung?

Zu jW vom 12.12.: »›Man kriegt eine furchtbare Wut auf diese Blockade‹«

Mit Interesse habe ich den Leserbrief von ­Volker Wirth gelesen. Es ist absolut begrüßenswert, wenn KarEn e. V. in San Cristobal die Ausbildung von Solartechnikern fördert, und ich kann auch zustimmen, dass dies im größeren Maßstab geschehen sollte.

Nicht zustimmen kann ich, wenn die Ausbildung von Hotelfachkräften runtergeschraubt werden soll. Denn der Tourismus ist schließlich einer der wichtigsten Wirtschaftszweige Kubas. Wenn schon die Reisewarnung genannt wird, dann muss man auch davon sprechen, dass diese absolut unberechtigt ist, da als Begründung der Stromausfall genannt wird. Der verantwortliche Hurrikan sorgte auch in Florida für Stromausfall, doch da gab es keine Reisewarnung. Warum? Reisewarnungen werden normalerweise für Länder ausgesprochen, in denen Krieg herrscht.

Ivo Baumann, per E-Mail

»Harter Weg«

Zu jW vom 31.12.: »The Hard Way«

Es war in der Tat ein harter Weg für viele Exilanten, die vor dem Terror der Nazis ins Ausland flüchten mussten. Die Erfahrungen, die Wieland Herzfelde machen musste, blieben auch vielen anderen Zeitgenossen nicht erspart. Mein Mentor Friedrich Karl Kaul, der 1937 aus dem KZ Dachau nach mehrjähriger Haft mit der Auflage entlassen wurde, nach Übersee zu gehen und nicht wieder nach Deutschland zurückzukehren, erlebte das alles in Kolumbien, einem Land, dessen Sprache er nicht beherrschte und wo er vollkommen auf sich allein gestellt war. Wiederholt berichtete er mir davon, dass es während der KZ-Zeit wenigstens die Solidarität der Häftlinge untereinander gab, die er im Exil dann sehr vermisste.

Ralph Dobrawa, Gotha

Wahlhilfe

Zu jW vom 30.12.: »Hinter dem Faschismus«

Nur ein Bruchteil der potentiellen Wähler hätte den Beitrag von Elon Musk in der Welt am Sonntag zur Kenntnis genommen, wenn ihn nicht alle Medien aufgegriffen und mit Bedeutung aufgeladen hätten. So überlagern Musks krude Behauptungen und seine Empfehlung, die AfD zu wählen, fast alle anderen Themen in den Medien. Eine bessere Wahlhilfe für Frau Weidel und ihre AfD ist kaum vorstellbar.

Christian Helms, Dresden

Gut investiert

Zu jW vom 19.12.: »Abnicken im Akkord«

Im Artikel wird der Neubau des Forschungseisbrechers »Polarstern 2« in einem Atemzug mit diversen Rüstungsprojekten genannt und nur als Versorgungsschiff bezeichnet. Bei »Polarstern 2« handelt es sich um den Neubau eines zivilen Forschungsschiffs (Eisbrecher) zur Erforschung der Polarregionen und zur Versorgung der deutschen Antarktisforschungsstation »Neumayer«.

Sie wird im Auftrag des Bremerhavener ­Alfred-Wegener-Instituts, wie ihre Vorgängerin »Polarstern«, zivil von der Hamburger Reederei F. Laeisz bereedert und sorgt dort für Ausbildungsplätze und die langfristige Beschäftigung von über einhundert deutschen Seeleuten. In diesem Sinne und mit Blick auf die Klimaforschung ist das eine gut investierte Milliarde, finde ich!

Jörg Hofmann, Loxstedt

Dem Straßenverkehr wird im Interesse der Autolobby Vorrang eingeräumt, auch die Mineralölkonzerne profitieren.

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!