Peltier darf nach Hause
Von Michael KochWashington. Die vergangenen Wochen, Tage und Stunden dürften für den 80jährigen indigenen politischen Gefangenen Leonard Peltier wie eine Achterbahnfahrt zwischen Hoffen und Bangen, Zuversicht und Verzweiflung gewesen sein. Nur wenige Minuten vor seinem Abgang als US-Präsident setzte Joseph Biden Peltiers fast 49jähriger Tortur am Montag (Ortszeit) ein Ende. Zwar wird er nicht im Sinne einer Executive Clemency begnadigt, doch im Rahmen einer Strafumwandlung in Hausarrest aus der Haft entlassen – eine bittersüße Entscheidung, denn es gibt weder eine Entschuldigung noch Entschädigung für fast fünf Jahrzehnte Ungerechtigkeit und unmenschliche Haftbedingungen. Dennoch ist Bidens Last-Minute-Entscheidung, nachdem er bereits im Dezember Todesurteile für die meisten Bundesgefangenen in lebenslange Haft umgewandelt und seitdem über 4.000 weitere Inhaftierte begnadigt oder deren Strafmaße verringert hatte, für Peltier ein Schritt in die Freiheit. Leonard Peltier dankt all seinen Unterstützern dafür, dass er nun in absehbarer Zeit bei seiner Familie, in seiner Community und bei seinen Freunden sein kann und dort auch endlich die längst nötige lebenswichtige medizinische Hilfe bekommt.
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