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Aus: Ausgabe vom 22.01.2025, Seite 1 / Ausland
USA

Peltier darf nach Hause

Von Michael Koch
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Saß mehr als ein halbes Leben lang zu Unrecht hinter Gittern: Der indigene Aktivist Leonard Peltier

Washington. Die vergangenen Wochen, Tage und Stunden dürften für den 80jährigen indigenen politischen Gefangenen Leonard Peltier wie eine Achterbahnfahrt zwischen Hoffen und Bangen, Zuversicht und Verzweiflung gewesen sein. Nur wenige Minuten vor seinem Abgang als US-Präsident setzte Joseph Biden Peltiers fast 49jähriger Tortur am Montag (Ortszeit) ein Ende. Zwar wird er nicht im Sinne einer Executive Clemency begnadigt, doch im Rahmen einer Strafumwandlung in Hausarrest aus der Haft entlassen – eine bittersüße Entscheidung, denn es gibt weder eine Entschuldigung noch Entschädigung für fast fünf Jahrzehnte Ungerechtigkeit und unmenschliche Haftbedingungen. Dennoch ist Bidens Last-Minute-Entscheidung, nachdem er bereits im Dezember Todesurteile für die meisten Bundesgefangenen in lebenslange Haft umgewandelt und seitdem über 4.000 weitere Inhaftierte begnadigt oder deren Strafmaße verringert hatte, für Peltier ein Schritt in die Freiheit. Leonard Peltier dankt all seinen Unterstützern dafür, dass er nun in absehbarer Zeit bei seiner Familie, in seiner Community und bei seinen Freunden sein kann und dort auch endlich die längst nötige lebenswichtige medizinische Hilfe bekommt.

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  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Joachim S. aus Berlin (22. Januar 2025 um 16:30 Uhr)
    Welch eine gute Nachricht! Die Karten, die auch viele Leser der jW an Präsident Biden geschrieben haben, waren doch nicht ohne Nutzen. Traurig nur: Weiterhin fehlt eine solche Nachricht für Mumia Abu Jamal.
    • Leserbrief von Onlineabonnent/in Jürgen H. aus Jürgen Heiser per E-Mail (24. Januar 2025 um 09:13 Uhr)
      Lieber Joachim, ich teile deinen Wunsch, auch Mumia möge wenigstens vom Knast in den Hausarrest zu seinen Leuten nach Philadelphia entlassen werden. Es kann für ihn jedoch keine Begnadigung oder sonstige Freilassung durch einen US-Präsidenten geben, weil Mumia im Juli 1982 nicht nach Bundesstrafrecht, sondern nach Pennsylvanias Landesrecht verurteilt wurde. Ergo könnte er nicht vom Präsidenten, der nur für Bundesgefangene wie Leonard Peltier zuständig ist, sondern nur vom Gouverneur des US-Bundesstaats Pennsylvania begnadigt werden. Kämpfen wir also weiter für seine Befreiung: Free Mumia!