Dein roter Faden in wirren Zeiten
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Aus: Ausgabe vom 12.03.2025, Seite 16 / Sport
Fußballrealität

Zahlenspiele

München. Trotz Rekordumsätzen schreibt nur jeder zweite Klub der Fußballbundesliga schwarze Zahlen. Insgesamt erwirtschafteten die 18 Vereine und Kapitalgesellschaften in der Saison 2023/24 einen Nettogewinn von 114,8 (2022/23: 44,3) Millionen Euro, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten »Wirtschaftsreport 23/24« der Deutschen Fußballliga hervorgeht. Die Zahl der Erstligaklubs mit einem Gewinn sank aber auf neun von zwölf. Auf Basis operativer Zahlen, also vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda), meldeten 17 der 18 Klubs schwarze Zahlen. Der Umsatz der 36 deutschen Profivereine in den beiden höchsten Ligen stieg um zwölf Prozent auf einen Rekordwert von 5,87 Milliarden Euro, wobei die zweite Bundesliga mit 1,07 Milliarden erstmals einen Milliardenumsatz beisteuerte. Von den 18 Zweitligisten meldeten acht einen Nettogewinn.

Der Erfolg des deutschen Profifußballs beruht weiterhin auf den Medienerlösen. Sie machten in der ersten Bundesliga 32 Prozent der Einnahmen aus, gefolgt von Werbung und Transfererlösen (je 21 Prozent). Letztere spielen eine immer größere Rolle: Im Vergleich zur Saison 2021/22 haben sich die Einnahmen aus dem Verkauf von Spielern mehr als verdoppelt. Viele Bundesligisten haben es als Geschäftsmodell ausgemacht, junge Spieler günstig einzukaufen, weiterzuentwickeln und dann an die finanzstarken Vereine in Spanien oder England weiterzuverkaufen. Das spiegelt sich auch in den Ausgaben wider: Während die Bundesligisten nur 34 Prozent davon für den Spielerkader ausgeben, sind es in den anderen vier großen Ligen in Spanien, England, Frankreich und Italien jeweils mehr als 50 und teilweise bis zu 70 Prozent.

Erlöse rund um das Spiel – vor allem mit Eintrittskarten – machten nur knapp elf Prozent der Einnahmen aus. In der zweiten Bundesliga haben die Spieltagseinnahmen mit 24,5 Prozent eine größere Bedeutung. Mehr nehmen die Zweitligisten nur mit den Medienrechten (26 Prozent) ein. Dabei ist die Zahl der verkauften Tickets im deutschen Profifußball in der Saison 2023/24 auf den Rekordwert von 20,74 (2022/23 19,76) Millionen gestiegen. Insgesamt beschäftigte der deutsche Profifußball 61.700 Mitarbeiter, 6.700 mehr als im Vorjahr. (dpa/jW)

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