Dein roter Faden in wirren Zeiten
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Aus: Ausgabe vom 21.03.2025, Seite 15 / Feminismus

Frauen bei Rente und Job noch immer hintan

Berlin. Die Anrechnung von Kindererziehungszeiten auf die Rente führt einer aktuellen Studie zufolge nur zu einer geringfügig niedrigeren Einkommenslücke zwischen Frauen und Männern im Alter. »Nach fast 40 Jahren kann diese Rentenreform nur teilweise als Erfolg bewertet werden: Sie hilft Müttern, aber nicht ausreichend«, heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Demnach haben zwischen 1952 und 1959 geborene Männer im Alter von 60 Jahren in Westdeutschland einen Rentenanspruch von durchschnittlich 1.420 Euro. Bei Frauen dieser Jahrgänge lägen die Ansprüche selbst unter Berücksichtigung der Kindererziehungszeiten mit 890 Euro im Monat 37 Prozent niedriger. Ohne die Kindererziehungszeiten wäre die Lücke mit 41 Prozent nur wenig größer, hieß es.

Zur Erklärung dieser Lücke legte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag ebenfalls neue Zahlen vor. Demnach haben Frauen im Jahr 2023 durchschnittlich 24 Prozent weniger Stunden Erwerbsarbeit geleistet als Männer. Seit der Jahrtausendwende habe sich diese sogenannte Arbeitszeitlücke lediglich um vier Prozentpunkte verringert. Sie bestehe in allen Altersgruppen, ist in der Familienphase, also bei Frauen im Alter von 35 bis 39 Jahren, aber besonders groß. Dass sich die Lücke seit 2000 überhaupt verkleinert hat, liegt den Angaben nach vor allem an verkürzten Arbeitszeiten von Männern. (dpa/AFP/jW)

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