Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Gegründet 1947 Sa. / So., 21. / 22. Dezember 2024, Nr. 298
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
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Aus: Ausgabe vom 29.01.2005, Seite 16 / Aktion

Wer mitdenkt, abonniert

Vor dem zehnten Jahrestag von Verlag und Genossenschaft

Liebe Leserinnen und Leser!

Unsere aktuelle Aktion läuft noch bis nächsten Samstag. Uns lag daran, einige zentrale Argumente für ein jW-Abo aufzuzeigen. Nicht nur, um Neuabonnenten zu gewinnen. Denn vor und nach dem Jahreswechsel sind viele aufgrund »Hartz IV« und anderer Schweinereien gezwungen, ihre Ausgaben dem gesunkenen Haushaltseinkommen anzupassen. Aus Brancheninfos wissen wir, daß dieser Umstand bei vielen Tageszeitungen zu einem Auflagenrückgang geführt hat. Auch wir blieben von erhöhten Abbestellungen nicht verschont, konnten aber dank erhöhter Neuzugänge eine Talfahrt im Abobestand verhindern. Allerdings haben wir es auch nicht geschafft, den Abobestand zu erhöhen, können also die gestiegenen Kosten noch nicht durch erhöhte Einnahmen decken. Das Geschäftsjahr 2004 werden wir mit einen Verlust in Höhe von etwa 120000 Euro abschließen, zunächst kann noch die Genossenschaft über Liquiditätsprobleme hinweghelfen. Aber um die Existenz der jungen Welt zu sichern, müssen wir in diesem Jahr den Abobestand deutlich verbessern. Das schaffen wir nur, wenn wir dieses Ziel zur zentralen und entscheidenden Aufgabe machen.

Die Voraussetzungen, um dieses Ziel zu erreichen, sind nicht schlecht: Die Zeitung ist größer und besser geworden, sie wird an mehr Kiosken und besser plaziert angeboten. Der erhöhte Einzelverkauf, das wachsende Interesse an der Zeitung und die deutlich gestiegenen Zugriffsquoten im Internet sind weitere gute Anzeichen. Die verbesserten Bedingungen erleichtert es auch Ihnen, für die junge Welt zu werben. Nach wie vor fehlt uns ein dick ausgestatteter Werbeetat, um die junge Welt bundesweit bekannt zu machen. Das wird aber mehr als ausgeglichen durch das überdurchschnittliche Engagement unserer Leserinnen und Leser: Sie wissen am besten, wer sich in Ihrem Umfeld für diese Zeitung interessieren könnte, und Sie verfügen auch über die notwendigen Argumente, um zu erklären, warum sich diese Zeitung nur über Abonnements finanzieren kann. Und warum sie sich nicht weiterentwickeln, ja noch nicht einmal überleben kann, wenn das ihre Leserinnen und Leser nicht erkennen und die notwendigen Schlußfolgerungen daraus ziehen. Auch diese Überlegungen stecken im Kampagnentitel »Wer mitdenkt, abonniert ...« Denn längst nicht alle, die die junge Welt als Printausgabe oder im Netz lesen, haben sie auch abonniert.

Der Kampf um Abonnements geht nun schon ins zehnte Jahr. Anfang April 1995 wurde die Tageszeitung junge Welt eingestellt. Mitarbeitende gründeten in kürzester Frist den Verlag 8.Mai GmbH und die Genossenschaft LPG junge Welt e.G., um die junge Welt als wichtiges linkes Medienprojekt zu erhalten. Niemand hat damals geglaubt, daß die junge Welt auch zehn Jahre später noch auf dem Markt sein wird. Darauf sind wir mächtig stolz – wir denken, darauf können auch Sie stolz sein. Denn ohne Verständnis und aktive Mitarbeit unserer Leserinnen und Leser wäre dies nicht möglich gewesen. Statt Dank- und Grußbotschaften wünschen wir uns allerdings Abos. Falls Sie also noch keins haben, schalten Sie. Und wenn Sie schon abonniert haben: Werben Sie ein Jubiläumsabo. So oder so ähnlich wird unsere nächste Aktion aussehen. Bereiten Sie sich heute schon mal darauf vor.

Verlag, Redaktion, Genossenschaft

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!