Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 11.02.2006, Seite 13 / Feuilleton

Berlinale-Randnotizen

Deutsch & Aufwind

Deutschland kämpft weiter um den Platz an der Sonne. Oder wie es Harald Schmidt am Donnerstag formulierte: »Heute startet die Berlinale. Für alle, die gerade von RTL2 rübergeschaltet haben: Die Berlinale ist in diesem Jahr in Berlin.« In der Reichshauptstadt gibt es massenweise deutschen Film und ergo auch einen Kulturstaatsminister namens Bernd Neumann von der CDU, der den deutschen Film »im Aufwind« sieht. Selbstmurmelnd habe der deutsche Film deutlich an Renommee gewonnen: »Der deutsche Film muß sich vor der internationalen Konkurrenz nicht mehr verstecken – auch nicht vor der aus Hollywood«, sagte Neumann der ... International Herald Tribune? Äh, nicht ganz, er erzählte es der Passauer Neuen Presse. Und wie hat er das ermittelt? Neumann hat einfach die diesjährigen Oscar-Nominierungen mit BRD-Beteiligung zusammengerechnet. Das dürfte ihm nicht schwergefallen sein, denn er kam auf eine rein deutsche Produktion, eine Co-Produktion und zwei Kurzfilme. Nach Ansicht des Staatsministers verfügt Deutschland über ganz hervorragende Produktionskapazitäten. Diese sollten nicht nur von deutschen Produzenten, sondern auch für den internationalen Film genutzt werden. Dafür benötige man mehr privates Kapital, das in Produktionen investiert werde undsoweiterundsofort.


(ddp/jW)

Deutsch & kraftvoll

Die Präsidentin der Wettbewerbsjury, Charlotte Rampling, geht nach eigenen Angaben ohne Erwartungen in die 56. Internationalen Filmfestspiele Berlin. »Ich möchte mich überraschen lassen und gespannt sein«, sagte sie vor der offiziellen Eröffnungsgala. Trotzdem glaubt sie sagen zu können, der deutsche Film habe sich entwickelt, sei jetzt sehr »kraftvoll«. Ihr Jury-Kollege Armin Mueller-Stahl echote: »Wir beginnen zu begreifen, daß wir im deutschen Film die deutsche Geschichte zu erzählen haben.« Wozu beides, Film und Geschichte, so alles gut sind, weiß Rampling seit frühester Kindheit. In Leni Riefenstahls Olympia-Propagandafilm »Fest der Völker« gewinnt ihr Vater Godfrey 1936 mit der britischen 4x400-Meter-Staffel eine Goldmedaille. Davor überholt er in der dritten Kurve die Konkurrenz, der Riefenstahl-Sprecher ruft: »Im gleichen Moment kommt aber der Engländer, kommt Rampling. In einem einzigen Ansturm geht er an beiden vorbei«.


(jW)

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