Folterknast Abu Ghraib wird Lagerhaus
Bagdad. Das berüchtigte Foltergefängnis Abu Ghraib soll nach seiner Schließung als Lagerhaus des Justizministeriums genutzt werden. »Es wird keine Häftlinge in Abu Ghraib geben«, sagte der irakische Justizminister Abd Al Hussein Schandel am Freitag in Bagdad. Die US-Besatzungstruppen hatten am Vorabend überraschend die Aufgabe des Gefängnisses bekanntgegeben, in dem derzeit rund 4 500 Iraker – zumeist ohne Anklage und Aussicht auf einen Prozeß – festgehalten werden.
Gegner der US-Besatzung messen der Schließung Abu Ghraibs keine große Bedeutung bei. Die Inhaftierungen würden wie bisher weitergehen. »Sie können nicht das ungeschehen machen, was sie getan haben, indem sie einfach in andere Gefängnisse umziehen«, sagte der Chef der irakischen Menschenrechtsgruppe Hammurabi, Abdul Rahman Al Maschadani.
Die USA hatten erklärt, die Abu-Ghraib-Gefangenen würden vermutlich in den nächsten drei Monaten in andere Haftanstalten verlegt, ein Großteil von ihnen in das US-Lager Camp Cropper in der Nähe des Flughafens von Bagdad.
(AP/jW/jW)
Mehr aus: Ausland
-
Baskische Funktionäre vorgeladen
vom 11.03.2006 -
Schlagzeilen für Wortgeplänkel
vom 11.03.2006 -
Wahlbetrug befürchtet
vom 11.03.2006 -
Kabul und Islamabad im Streit
vom 11.03.2006 -
Verfassung als Schundroman
vom 11.03.2006 -
Atomgespräche: Fünf statt 15
vom 11.03.2006 -
Die sanfte EU-Aggression
vom 11.03.2006 -
UNO meldet globalen Impferfolg
vom 11.03.2006 -
Zellstoffabrik bedroht Bauern
vom 11.03.2006