Cicero-Journalisten wegen Geheimnisverrat angeklagt
Potsdam. Gut sechs Monate nach der umstrittenen Durchsuchung des Magazins Cicero hat die Staatsanwaltschaft Potsdam gegen zwei Journalisten Anklage wegen Beihilfe zur Verletzung von Dienstgeheimnissen erhoben. Das erklärte ein Justizsprecher am Mittwoch in Potsdam. Cicero hatte in einem Terrorismus-Report aus Akten des Bundeskriminalamtes (BKA) zur Terrorismusbekämpfung zitiert. Ein Bericht über den im Irak tätigen Terroristenführer Abbu Mussab al Sarkawi mit Angaben aus einer BKA-Analyse war in der Ausgabe vom April 2005 erschienen. Ebenfalls geführte Ermittlungen gegen Cicero-Chefredakteur Wolfram Weimer waren vor drei Wochen gegen Zahlung einer Auflage von 1000 Euro eingestellt worden. Am 12. September 2005 hatte die Staatsanwaltschaft die Redaktion des Magazins in Potsdam sowie die Wohnung eines Beschuldigten durchsucht. Journalistenverbände hatten diese Aktionen als schweren Eingriff in die Pressefreiheit kritisiert.
(AP/jW)
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