Aus: Ausgabe vom 30.03.2006, Seite 9 / Inland
Es geht um Extraprofit
Die im Vorfeld des Energiegipfels der Bundesregierung besonders von AKW-Betreibern und ihren Lobbyisten in den Parteien vorgebrachten Gründe für eine Verlängerung der Atomreaktorlaufzeiten sind vorgeschoben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Freiburger Öko-Instituts im Auftrag der Heinrich Böll Stiftung, die am Mittwoch vorgestellt wurde. Weder würde die Strompreisentwicklung gedämpft noch seien Entlastungseffekte beim Klimaschutz zu erwarten, heißt es dort. Für eine forcierte Energieforschung oder Entwicklung erneuerbarer Energien sei die Laufzeitverlängerung zudem kontraproduktiv. Auch die verlängerten Reaktorlaufzeiten von mancher Seite zugeschriebene »Brückenfunktion« beim Übergang zu einem Energiesystem auf der Basis erneuerbarer Energien erweise sich eher als Fiktion. Eine Laufzeitverlängerung um acht oder gar 15 Jahre würde den notwendigen klimagerechten Erneuerungsprozeß des deutschen Kraftwerksparks behindern und letztlich den Bau neuer Atomkraftwerke vorbereiten.
Felix Matthes, Hauptautor der Studie, wies ferner darauf hin, daß die AKW-Betreiber bei einer Betriebsverlängerung pro Kraftswerksblock und Jahr zusätzliche Gewinne von etwa 300 Millionen Euro einfahren würden. Dies sei wohl einer der wichtigsten Gründe für die vehemente Forderung nach einer »Korrektur« des Atomausstiegsgesetzes. (ots/jW)
Felix Matthes, Hauptautor der Studie, wies ferner darauf hin, daß die AKW-Betreiber bei einer Betriebsverlängerung pro Kraftswerksblock und Jahr zusätzliche Gewinne von etwa 300 Millionen Euro einfahren würden. Dies sei wohl einer der wichtigsten Gründe für die vehemente Forderung nach einer »Korrektur« des Atomausstiegsgesetzes. (ots/jW)
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