Haitis Präsident René Préval sucht den Weg zur Normalität

Port-au-Prince/Havanna. Rund zwei Monate nach der Wahl René Prévals zum neuen Präsidenten und nach der ersten Runde der Parlamentswahlen ist Haiti auf dem Weg zur Normalität. Nach einem Testlauf am vergangenen Sonntag bereitet sich der »Provisorische Wahlrat« (PEC) auf die zweite Runde der Parlamentswahlen am kommenden Samstag vor. Aufgestellt sind dabei insgesamt 120 Kandidaten für Parlament und Senat. In der ersten Runde war Prévals Liste »Plateforme Espoir« (Plattform Hoffnung, PE) mit 13 Sitzen im Senat bereits führend. Vertreter des Wahlrates haben die UN-Truppe MINUSTAH derweil aufgefordert, am Wahltag für Sicherheit zu sorgen. Während des ersten Wahlgangs am 7. Februar war es zu zahlreichen gewaltsamen Übergriffen gekommen.

René Préval hat die vergangenen Wochen genutzt, um eine neue Außenpolitik vorzubereiten. In der vergangenen Woche war der 63jährige Politiker in Kuba zu Gast (unser Bild). In Havanna erklärte Préval, Haiti werde unter seiner Präsidentschaft den positiven Erfahrungen Kubas in der Sozialpolitik folgen. Die sozialistische Regierung entsendet Ärzte nach Haiti und bildet junge Studierende aus dem benachbarten Karibikstaat zu Medizinern aus. Zudem vereinbarten beide Regierungen eine enge Kooperation im Energiebereich. Préval zufolge gibt es in der Haitis Hauptstadt Port-au-Prince derzeit pro Tag nur zwei Stunden Strom. Nun sollen kubanische Techniker beim Ausbau des Netzes helfen. (hneu)